Burscheid. Fernsehen ohne Ende, Energiesparen als Fremdwort und eine eher geringe Kenntnis der europäischen Politik - die Schülerinnen und Schüler der evangelischen Realschule in Burscheid sind bei ihrem USA-Aufenthalt einigen wahr gewordenen Klischees begegnet. Kennengelernt haben sie aber auch eine große Gastfreunschaft, aufgeschlossene Menschen und ein völlig anderes Schulsystem. Heute bekommen die Realschüler ihrerseits Besuch - zehn Tage lang sollen die US-Schüler jetzt Deutschland kennenlernen. "Ich habe selbst einige Jahre in den USA gelebt und mich dort immer sehr wohl gefühlt. Deshalb habe ich schon länger an einen Austausch mit einer amerikanischen Schule gedacht", erzählt Lehrerin Marion Lindhorst. Die Partnerschule zu finden war allerdings nicht ganz leicht: Über 150 Bewerbungen verschickte Lindhorst. Passend erschien schließlich die Vineland- Highschool in New Jersey. Nun hofft Lindhorst, dass der Austausch keine einmalige Angelegenheit bleibt. 15 Schülerinnen und Schüler machten sich Anfang April auf den Weg in den Nordosten der USA, gefallen hat die Reise allen. "Es ist schon anders als zu Hause, aber sehr interessant. In meiner Familie ist mir besonders aufgefallen, dass immer der Fernseher läuft und man jeden noch so kleinen Weg mit dem Auto fährt", erzählt Sandra. Auch das Schulleben in den USA ist anders, als es die Realschüler kennen. "Viel strenger, viel diziplinierter" laufe es da ab, so die Meinung der Realschüler. Irritiert haben die Jugendlichen aber die Sicherheitskontrollen: Taschendurchsuchungen und Abmeldungen für den Toilettengang waren etwas Neues.

Bei manchen Jugendlichen sind aus den Austauschschülern schon Freunde geworden. Jenny telefoniert fast jeden Tag mit ihrer Partnerschülerin. "Jetzt wollen wir den Amerikanern den deutschen Alltag zeigen."