Sankt Martin trotzt dem Regen

Nach schlechtem Wetter am Samstag war vor allem der Sonntag gut besucht.

Burscheid. Aufgeregt knipsen die Kinder ihre Laternen an und halten stolz Igel, Kraken oder Sonnen in die Luft. Die Innenstadt Burscheids ist am frühen Samstagabend in ein stimmungsvolles Licht getaucht. Denn nicht nur die Kinder, die auf den Beginn des Martinsumzugs warten, haben ihre Laternen angezündet.

Auch die zahlreichen Verkaufsstände des dritten Burscheider Martinsmarktes, der von der Burscheider Wirtschafts- und Werbegemeinschaft "Wir für Burscheid" (WfB) organisiert wurde, sind mit Lichtern und bunter Dekoration geschmückt.

Auf dem Rücken seines schwarzen Pferdes in seinen roten Mantel gehüllt wartet Sankt Martin auf seinen Auftritt. Bevor der Laternenumzug sich singend in Richtung Wiehbachquelle bewegt, wird an der Kirchenkurve zuerst die Martinsandacht gehalten, an deren Ende Kinder die Martinsgeschichte erzählen.

Schließlich erklingt die bekannte Melodie des Martinsliedes und Kinder und Eltern stimmen gemeinsam ein. Begleitet von drei Bläsergruppen zieht der Martinszug dann Richtung Wiehbachquelle. An der Spitze der Heilige Martin auf seinem schwarzen Pferd. "Ich habe noch nie so viele Kinder auf einem Haufen in Burscheid gesehen. Das hat sich wirklich gelohnt herzukommen", sagt Regine Albrecht. Sie hat sich an den Wegesrand gestellt, um den Zug beim Vorbeiziehen zuzusehen.

An der Wiehbachquelle wartet bereits das wärmende Martinsfeuer auf die Laternengänger. Bis dahin hatten die Teilnehmer des Martinszuges Glück. Denn just zu Beginn des Umzuges hatten die ständigen Regenschauer am Samstag eine Pause gemacht. Doch kaum an der Wiehbachquelle angekommen, fing es an, wie aus Eimern zu schütten.

Dem Leuchten der Kinderaugen tat dies aber keinen Abbruch. Das imposante Martinsfeuer, die Anwesenheit des Sankt Martins und 700 Weckmänner von der WfB ließen die Kinder das schlechte Wetter nahezu vergessen. "Das tollste am Weckmann ist die Pfeife, da kann ich später auch noch mit spielen" sagt der siebenjährige Daniel.

Vor und nach dem Martinsumzug luden die Verkaufsstände des Martinsmarktes zum Essen, Trinken, Kaufen und Bummeln ein. Waren angesichts des schlechten Wetters am Samstag viele Besucher zu Hause geblieben, kamen am Sonntag umso mehr Menschen in die Stadt, um das Angebot zwischen Marktplatz und Volksbank zu erkunden.

An den drei Glühweinstände wärmten sich die Erwachsenen mit Glühwein und Glühbier auf. Für die Kinder gab es zum Beispiel heiße Schokolade. Auch an anderen Ständen gab es allerlei Leckereien zu kaufen. "Mir hat es der Bratapfelstand angetan. Ich hab auch schon mal probiert, welche zu machen, aber so lecker wie die kriege ich das einfach nicht hin", sagte Martinsmarkt-Besucherin Ursula Becker.

Verschiedene Kunsthandwerker stellten ebenfalls ihre Arbeiten zur Schau. Am "MS- Steeldesign"-Stand zum Beispiel informierten die Mitarbeiter über die Metall-, Stahl-, Edelstahl und Holzverarbeitung. Ein Schmuckhändler bot Designer-Schmuck aus Idar-Oberstein an und ein Glasbläser gravierte an seinem Stand Gläser. Stadtbücherei und Gemeindehaus boten gemeinsam einen Bücherflohmarkt mit Kaffee und Kuchen an.

Am Sonntagmittag lud dann der Burscheider Kulturverein unter dem Motto "Kreativ & Krempel" ins Badehaus ein. Dort fanden die Besucher unter anderem Modeschmuck, Filzarbeiten und selbstgemachte Seife sowie Bücher und Antiquitäten. Bei einem Holzbildhauer wurden die Kinder dann handwerklich aktiv, indem sie ihre eigenen Holzlöffel herstellten.

Für die Besucher war der Martinsmarkt gelungen. "Ich finde es richtig schön. Es ist kalt, es gibt Glühwein, das stimmt einen richtig gut auf die Weihnachtszeit ein", sagte Tobias Becker.

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