Raiffeisenbank auf dem Weg zur Fusion

Noch in diesem Jahr soll die Verschmelzung mit der VR Bank in Dormagen unter Dach und Fach gebracht werden.

Raiffeisenbank auf dem Weg zur Fusion
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Raiffeisenplatz — Raiffeisenbank. Das passt zusammen. Doch die Kunden der Hilgener Bank werden sich in diesem Jahr an einen neuen Namen gewöhnen müssen. Die Fusion der Raiffeisenbank Rhein-Berg mit ihren 13 Filialen in Monheim, Leverkusen, Langenfeld, Erkrath, Witzhelden, Hilgen und Wermelskirchen und der ähnlich großen VR Bank Dormagen steht kurz bevor.

Das kommt nicht überraschend. Im vergangenen August waren die Vorstände beider Geldinstitute von ihren jeweiligen Aufsichtsräten beauftragt worden, „die Möglichkeiten der Intensivierung der Zusammenarbeit“ auszuloten, wie es damals in einer Mitteilung hieß. Im November ließen dann die beiden Raiffeisen-Vorstände Bernhard Schwarz und Jörg Richter verlauten, das in den zurückliegenden Monaten erarbeitete Konzept habe beim Aufsichtsrat „Anklang gefunden“ und man sei beauftragt worden, „einen konkreten Verschmelzungsantrag zu erarbeiten“.

Jetzt sind die Mitglieder an der Reihe. Nach Karneval sind regionale Mitgliederkonferenzen angesetzt, auf denen das Projekt und der weitere Zeitplan der Fusion vorgestellt werden sollen. Für die Mitglieder der Filialen Hilgen, Witzhelden und Wermelskirchen ist der Termin beispielsweise am Dienstag, 16. Februar, um 18 Uhr im Pilgersheim Weltersbach.

Vereinbart ist schon, dass VR Bank der neue gemeinsame Name sein, Sitz der Genossenschaftsbank aber Monheim werden soll. Die neue Bank wird dann von allen vier Vorständen gleichberechtigt geführt, wie man auch sonst auf Parität großen Wert gelegt hat. Der Eindruck, hier schlucke ein Größerer einen Kleineren, soll offenbar auf jeden Fall vermieden werden.

Insgesamt hat die Raiffeisenbank beim direkten Vergleich zwar ein leichtes Übergewicht, vergleicht man Mitarbeiterzahl, Bilanzsumme und Jahresergebnis. Aber im Kern finden zwei etwa gleichgroße Partner zusammen. Addiert man die Bilanzsummen beider Häuser (572 Millionen und 486 Millionen Euro), überschreitet die neue Bank die Milliardengrenze.

Die Zahl der Mitarbeiter wird von der Raiffeisenbank Rhein-Berg in Monheim aktuell mit 155 angegeben und von der VR Bank Dormagen mit 144 — bei einer Filiale mehr. Für die Dormagener ist es bereits der zweite Fusionsanlauf: 2014 war der Versuch mit der Raiffeisenbank Grevenbroich gescheitert.

Als Gründe, warum die Fusion sinnvoll sein soll, werden bisher vor allem die wachsende Digitalisierung des Bankengeschäfts und für kleine Banken kaum noch zu bewältigende Regulierungsanforderungen auf europäischer und nationaler Ebene genannt.

Ein erster Fingerzeig auf die größeren Kategorien, in denen mittlerweile gedacht wird, ist auch die Einführung neuen zentralen Servicecenters bei der Raiffeisenbank zum Jahresanfang. Es soll die telefonische Erreichbarkeit erhöhen und gleichzeitig die Berater vor Ort von unterbrechenden Telefonaten entlasten. Mancher Kunde fremdelt mit der Zentrale allerdings noch und vermisst den direkten Kontakt mit den vertrauten Gesichtern vor Ort. Mit denen muss jetzt über das Center erst ein Termin vereinbart werden.

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