Premiere für den Einsatzstab

Der Großeinsatz auf der A 1 mit 200Helfern wurde von der Burscheider Feuerwache aus koordiniert.

Burscheid. Seit vier Jahren gibt es den Führungsunterstützungsstab der Feuerwehren im Kreisgebiet. Er soll die Koordinierung übernehmen, wenn es ganz dicke kommt. Von Sonntag auf Montag kam es ganz dicke - und der Führungsstab erlebte seine Ernstfallpremiere.

Neun Stunden lang - von Sonntagabend, 18 Uhr, bis Montag früh, 3 Uhr - lenkte der zwölfköpfige Stab den Einsatz von 200 Helfern auf der A 1 zwischen Burscheid und Wermelskirchen. Die Zentrale zur Bekämpfung der chaotischen Verkehrsverhältnisse war in der Burscheider Feuerwache eingerichtet. Hier liefen die Fäden zur Koordinierung der Feuerwehren aus Burscheid, Wermelskirchen, Leichlingen und Odenthal, des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks (THW) zusammen.

Auf dem Steilstück hinter der Brucher-Mühlen-Brücke hatten mehrere Lkws die verschneite Fahrbahn blockiert. Zum Teil staute sich der Verkehr auf eine Länge von 20Kilometern zurück. Autobahnauffahrten wurden gesperrt, der Verkehr bis in den frühen Morgen schon am Kreuz Leverkusen umgeleitet.

Während THW und zum Teil auch die Burscheider Wehr mit schwerem Gerät Lkws und andere Fahrzeuge von der Autobahn schleppten, sorgte das DRK mit heißem Tee und Suppe für die Versorgung der Einsatzkräfte und der Autofahrer, die im Stau feststeckten. Erst gegen 2Uhr begann die Polizei, die wartenden Pkws drehen und gegen die Fahrtrichtung zur Ausfahrt Burscheid zurückfahren zu lassen.

Ein vergleichbarer witterungsbedingter Einsatz liegt lange zurück. "Vor gut 15Jahren hatten wir eine ähnliche Situation", erinnert sich der Burscheider Wehrführer Achim Lütz. Er hatte am frühen Sonntagabend gemeinsam mit seinem Stellvertreter Gerhard Appel entschieden, den Führungsunterstützungsstab zu alarmieren.

Medizinische Notfalleinsätze blieben dem Führungsstab erspart. "Wir hatten eine zunächst dramatische Meldung, dass ein Diabetiker dringend Insulin brauche. Da war wohl auch Panik im Spiel. Aber in Abstimmung mit dem leitenden Notarzt in der Zentrale konnten wir den Patienten beruhigen", erzählt Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden, der die Einsatzleitung übernahm.

Dafür, dass sich der Stab erstmals in der Praxis beweisen musste, sei er zufrieden, bilanzierte Weiden am Tag danach. "Wir waren relativ schnell handlungsfähig." Aber es gebe auch mögliche Verbesserungen. So seien Mitglieder des Stabes auch aus dem fernen Rösrath alarmiert worden, die nach langer Anfahrt im Schneechaos wieder nach Hause geschickt wurden, um sich zur späteren Ablösung bereitzuhalten. Künftig soll für Nord- und Südkreis getrennt alarmiert werden.

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