Burscheid Polizei warnt: „Tunen“ kann ein teures Hobby werden

Zwei Autos wurden in Burscheid stillgelegt. Mit mehreren hundert Euro Kosten müssen Verantwortliche rechnen.

Burscheid: Polizei warnt: „Tunen“ kann ein teures Hobby werden
Foto: Polizei

Burscheid. Wer mit einem getunten Auto von der Polizei erwischt wird, muss unter Umständen tief in die Tasche greifen. Darauf macht die Kreispolizei im Nachgang zu den Kontrollen in der vergangenen Woche in Burscheid aufmerksam. Dabei waren zwei Autos aus dem Verkehr gezogen worden.

Ein Golf und ein Opel waren besonders aufgefallen: Laut Polizei waren unter anderem technische Veränderungen vorgenommen worden, um die Motorleistung zu steigern. Die Fahrer mussten den Heimweg zu Fuß antreten, beide Autos wurden im Auftrag der Polizei zum Tüv geschleppt.

Während das Verwarnungsgeld mit 50 Euro noch recht moderat bemessen ist, gehe mit dem formellen Erlöschen der Betriebserlaubnis schnell ein Rattenschwanz an Kosten einher, der sich läppert. „Da können schnell ein paar hundert Euro zusammenkommen“, sagt Polizeisprecher Richard Barz.

Was mit dem Abschleppen des Wagens beginne, ende mit einer erneuten Vorführung des Wagens beim Technischen Überwachungsverein — mit Kosten ähnlich wie bei einer Hauptvorführung. Mit einem Unterschied: Dazwischen liegt ein so genannter Kontrollbericht, einem Gutachten, das in einem von der Polizei bekannten Fall 170 Euro gekostet habe. Und vor der erneuten Vorführung könne es auch noch mal kostenintensiv werden, falls das Auto „zurückgebaut“ werden muss.

Nicht berücksichtigt ist bei einer derartigen Kontrolle der Ernstfall: ein Unfall mit einem getunten Wagen. Im Einzelfall müsse dann geklärt werden, ob überhaupt noch Versicherungsschutz besteht.

Bei den konkreten Fällen wurde in Burscheid ein Fahrzeug stillgelegt, das einen Zusatztank im Koffer gehabt habe. Der „blank polierte Kasten“ war den Beamten laut Barz natürlich sofort aufgefallen, als der Besitzer des Autos den Kofferraum öffnen musste. Skeptisch wurden die Beamten auch dadurch, dass über ein Schlauchsystem offenbar eine Flüssigkeit weitergeleitet werden sollte. Eine „Waschanlage“, so wie vom Halter angegeben worden sei, schlossen die Beamten aus — und witterten einen Zusatztank, der für Spitzengeschwindigkeiten bei einer Leistungssteigerung notwendig sei.

Auffällig sei auch eine „Ladedruck-Anzeige“ im Innenraum des Wagens gewesen. Sie sei notwendig, um die Abgaswerte zu regulieren und Leistungsspitzen des Fahrzeugs überhaupt realisieren zu können.

Bekannt ist eine Szene von Rasern mit entsprechenden Fahrzeugen eigentlich eher aus Großstädten wie Köln. Tatsächlich hätten aber Überprüfungen ergeben, dass auch junge Autofahrer aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis zu dieser Szene gehörten. Ähnlich wie in der gewaltbereiten Fußballszene würde diese Autofahrer gezielt von Beamten aufgesucht und gewarnt, an solchen Rennen teilzunehmen.

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