Pfarrer Schmitz auf Straßenschild verewigt

Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf wird zur Pfarrer-Schmitz-Straße umbenannt.

Leverkusen. Aus der Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf ist nun die Pfarrer-Schmitz-Straße geworden. Angestoßen wurde das durch mehrere Anträge aus der Bürgerschaft. Diese forderte eine Umbenennung der Straße, weil Otto Grimm während der Naziherrschaft ein überzeugter Nazi (SA-Mitglied) und in Thüringen als Oberbürgermeister in verantwortlicher Position war und als solcher die Ideologie dieses Systems aktiv unterstützt und gelebt hat. Deshalb wurde beantragt, als neuen Straßennamen eine Persönlichkeit zu wählen, die sich durch Einstellung und Handeln während der Nazizeit zum Beispiel als Widerstandskämpfer in Leverkusen ausgezeichnet habe. CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz schlug hierfür den 1982 verstorbenen Pfarrer Johannes Schmitz vor.

Der evangelische Pfarrer wirkte in den 1930er Jahren in Wiesdorf und gehörte zur „Bekennenden Kirche“. Zwischen 1934 und 1938 wurden deshalb insgesamt neun Ermittlungsverfahren gegen den Pfarrer eingeleitet. 1939 wurde er schließlich eingezogen. Weil er politisch als nicht zuverlässig galt, wurde der Vorschlag abgelehnt, ihn zum Wehrmachtspfarrer zu machen. Als Soldat wurde Johannes Schmitz 1941 verwundet und war von 1944 bis 1947 in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung kehrte er nach Wiesdorf zurück und wurde 1962 Superintendent der neugebildeten Synode Leverkusen.

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