Ösinghausen: Noch keine Lösung für Brücke

Die Technischen Werke favorisieren einen neuen Erddamm. Aber auch eine Sanierung ist noch nicht vom Tisch.

Burscheid. Der Wunsch von Jürgen Malzkuhn ging nicht in Erfüllung. Der Vorstandssprecher der Technischen Werke hatte gehofft, den Ausschuss für Stadtentwicklung mit einer Entscheidung zur maroden Bahndammbrücke an der Ösinghausener Straße verlassen zu können. Daraus wurde nichts. Ein Beschluss wird jetzt voraussichtlich in der nächsten Sitzung getroffen, die aber erst nach den Sommerferien angesetzt wird.

Einen Grund für die Verschiebung hatte Malzkuhn allerdings gleich selbst mitgeliefert. Die Plomben, die ein Statiker im April an der Brücke gesetzt hatte, haben sich bisher nicht bewegt, "obwohl der Pkw-Verkehr wegen des Umbaus der B 51 in Hilgen deutlich zugenommen hat". Das bedeutet, dass eine Komplettsperrung der Brücke vorerst nicht infrage kommt. Das verschafft der Politik noch Zeit für eine Entscheidung.

Mit vier Lösungsvarianten war Malzkuhn in die Sitzung gekommen: einem Erddamm in gerader Verlängerung der Ösinghausener Straße (Kosten: 236000 Euro); einem versetzten Erddamm mit Rampe für einen etwaigen Radweg auf der Trasse (242000 Euro); einem versetzten Erddamm mit einer Untertunnelung für Radfahrer (336000 Euro); schließlich der Sanierung der bestehenden Brücke (76000 Euro).

Die Technischen Werke favorisieren den versetzten Erddamm mit Fahrradrampe. Bei einer geraden Verbindung über die Trasse hinweg, so Malzkuhn, müsse mit dem größten Gefälle und den höchsten Geschwindigkeiten gerechnet werden. Eine Untertunnelung der Rampe sei die bequemste Lösung für Radler, aber auch die teuerste. Und eine Sanierung hält er für "absolut unwirtschaftlich".

Eine Einschätzung, der die Politiker angesichts der deutlichen Kostenunterschiede nicht ohne Weiteres folgen mochten. Allein Bernhard Cremer (CDU) gab zu bedenken, dass die bisherige Brücke auf Dauer "als einspurige Einflugschneise für Ösinghausen sehr weh tut". Bei einer neuen Lösung würde eine Fahrbahnbreite von 6,50 Meter plus Gehweg auch Begegnungsverkehr zulassen.

Zudem sieht der Flächennutzungsplan zwischen Bahndamm und Autobahn noch ein Gewerbegebiet vor, das mit einer einspurigen Brücke vor der Nase für Investoren sicher nicht übermäßig attraktiv wäre. Ob das Gewerbegebiet aber überhaupt eines Tages realisiert wird, steht noch völlig in den Sternen.

Andeutungen von Malzkuhn, ihm liege derzeit auch ein Angebot vor, mit dem ein Erddamm kostengünstiger realisiert werden könnte, sollen nun bis zur nächsten Sitzung konkretisiert werden, ebenso die genauen Kosten für eine Sanierung der alten Brücke.

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