ÖPNV: Trauerspiel des Nahverkehrs

Die Verärgerung von Fahrgästen und Anwohnern über die Trennung der Buslinie 239/240 hält an.

Burscheid. Der Fahrplanwechsel am 13. Dezember rückt näher, aber eine Veränderung wird er nicht bringen: das Ende der Trennung der Buslinie 239/240. Dabei nimmt der Ärger von Fahrgästen wie Anwohnern über den Verknüpfungspunkt an der Haltestelle "Füllsichel" nicht ab.

Anfang dieser Woche haben sich Anwohner der Haltestelle direkt an Bürgermeister Stefan Caplan gewendet. Sie beklagen eine erhöhte Verkehrsgefährdung durch die wartenden Busse.

Bei der Ausfahrt sei die Sicht auf die Straße und den fließenden Verkehr versperrt. Mehrfach sei es schon zu Beinah-Zusammenstößen mit Radfahrern oder Autos gekommen. Auch fühlen sich die Anwohner durch laufende Motoren wartender Busse und den verstärkten Publikumsverkehr vor der Haustür belästigt.

Den Hauptärger tragen aber weiterhin die Fahrgäste. Minutiös listen Beschwerdebriefe die Nachteile der seit drei Jahren bestehenden Trennung der Linie zwischen Hilgen und Opladen auf: schlechte oder fehlende Hinweise auf die Linienführung vor Ort; lange Wartezeiten in der Kälte; Busse der Unternehmen Wupsi und Wiedenhoff, die nicht immer aufeinander warten; mangelhafte Information der Fahrgäste, sodass mitunter ein Fahrgast aus Opladen aus Unkenntnis nicht umsteigt und dann wieder Richtung Opladen zurückfährt.

Bürgermeister Caplan zeigt Verständnis für die Verärgerung: "Die Linientrennung ist eine der schlechtesten Situationen im öffentlichen Nahverkehr, die wir haben." Und diese schlechte Situation sei dann noch unbefriedigend umgesetzt.

Aber er verweist auf die Zuständigkeit des Rheinisch-Bergischen Kreises. "Wir haben im September in einem Schreiben an den Kreis unser Ziel formuliert, die Trennung aufzuheben. Eine Verlegung des Verknüpfungspunktes von der Füllsichel zum Busbahnhof ist mit weitem Abstand nur die zweitbeste Lösung."

Auf das Schreiben der Stadt sei bis am Dienstag seitens des Kreises nicht wieder reagiert worden. Auf eine entsprechende Rückmeldung will Caplan noch einmal drängen.

Der Kreisverkehrsausschuss hatte das Thema im September auf das kommende Frühjahr vertagt. Und bei der Kreisverwaltung bleibt man bei der Ansicht, dass selbst eine Verlegung der Verknüpfung an den Busbahnhof nur im Zusammenhang mit dem Verzicht auf die Oka-Kaufhaus-Schleife in Leverkusen möglich sei.

Das ruft in Burscheid wiederum Kopfschütteln hervor: Warum eine Linderung an einer Stelle nur zusammen mit einer weiteren Verbesserung an anderer Stelle realisierbar sein soll, will hier niemandem einleuchten.

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