Botanischer Garten Neue Schaugewächshäuser wachsen in den Himmel

Köln · Die Stadt errichtet im Botanischen Garten neue Schaugewächshäuser. Mit ihnen wird das Bildungsprojekt „Vielfalt und Nutzen der tropischen und Wüsten-Pflanzenvielfalt“ umgesetzt. Die dreiflügelige Anlage mit einer neuen, bogenförmigen Dachform wurde um zwei Naturdenkmäler herum geplant: um eine „Himalaya-Kiefer“ im süd-östlichen Teil des Neubaus vor der künftigen neuen Orangerie und um die Libanonzeder, die im denkmalgeschützten Tropischen Hof und damit genau zwischen den drei Flügeln des Neubaus stehen sollte.

 In dieser Woche starten die Arbeiten für die neuen Schaugewächshäuser im Botanischen Garten. Das Tropenhaus wird aus insgesamt 54 Bögen nach und nach zusammenwachsen und geschlossen werden.

In dieser Woche starten die Arbeiten für die neuen Schaugewächshäuser im Botanischen Garten. Das Tropenhaus wird aus insgesamt 54 Bögen nach und nach zusammenwachsen und geschlossen werden.

Foto: Königs Architekten

Tragischerweise ist die 150 Jahre alte Zeder in Folge von Gewittern mit heftigen Windböen und Starkregen vor wenigen Tagen umgestürzt. Sie hinterlässt nun eine große Lücke im planerischen Gesamterscheinungsbild der neuen Häuser. Eine Nachpflanzung eines oder mehrerer Bäume an selber Stelle bedarf aufgrund der besonderen Lage, der Bodenverhältnisse sowie der vorhandenen und künftigen klimatischen Bedingungen einer ausführlichen Planung. Parallel dazu werden aus den Zapfen der Libanonzeder Samen gewonnen. Sie werden für eine Nachzucht verwendet, so dass später eine Nachpflanzung gleicher Art und genetischer Herkunft auf dem Areal im Botanischen Garten erfolgen kann.

Öffentlich sichtbar wächst unterdessen das Schaugewächshaus-Ensemble in die Höhe, das im Auftrag des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen von der städtischen Gebäudewirtschaft realisiert wird. Es soll nach Angaben der Stadt auf annähernd gleicher Fläche fast doppelt so hoch wie die alten Häuser werden. Rund 17 Meter wird das neue Tropenhaus an seiner höchsten Stelle in den Himmel ragen. Ein parabelförmiger Verlauf der Stahlkonstruktion erzeugt eine komplexe Geometrie der sich in die Höhe staffelnden Bogenkonstruktionen.

Größe, Statik und Bogenform sind planerisch, logistisch und konstruktiv eine echte Besonderheit. Durch die runde Konstruktion wird eine optimale Tragform hergestellt. Der Stahlquerschnitt kann so insgesamt sehr filigran bleiben und führt zu einer geringeren Verschattung der darunter befindlichen Pflanzen.

Aus insgesamt 54 Bögen, die jeweils aus drei einzelnen Elementen zusammengefügt werden und eine Scheitelhöhe zwischen rund acht und 17 Metern erreichen, wird das Tropenhaus nach Angaben der Stadt nach und nach zusammenwachsen und geschlossen werden. Die größten Bögen sind dabei bis zu 1,7 Tonnen schwer. Die in den Werkhallen des Stahlbauers vorgefertigten Elemente werden auf dem Baufeld im Botanischen Garten zusammengefügt, mittels Kran aufgezogen und im Fundament befestigt.

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