TG Hilgen baut Jugendleistungszentrum auf Nachhilfe kommt zum Fußballplatz

Hilgen · Die TGH baut unter Abteilungsleiter Klaus Nierhoff ein Jugendleistungs-zentrum (JLZ) auf. Neben sportlicher Perspektive geht es in erster Linie um die pädagogische Betreuung der Kinder für die Schule.

Klaus Nierhoff hat als Vorsitzender der Fußball-Abteilung der TG Hilgen in den vergangenen Jahren schon alles mitgemacht. Doch wenn der 69-Jährige von seinem neuesten Projekt zu berichten beginnt, fangen seine blauen Augen gleich wieder zu leuchten an. „Wir befinden uns inmitten eines Aufbaus eines Jugendleistungszentrum. Es geht uns nur um die Kinder und denen wollen wir in Zukunft einiges bieten“, erklärt Nierhoff.

Derzeit befinden sich im Jugendbereich über 270 Kinder im Training, alle Altersklassen sind besetzt. Doch die permanenten Abwerbe-Versuche eines Nachbarn aus dem Kreis haben die Hilgener Verantwortlichen erst zum Nachdenken und jetzt zum Handeln getrieben. „Wir sind dabei, ein Drei-Säulen-Programm auf die Beine zu stellen. Es geht uns nicht nur darum, die Mannschaften mit Trikots und Trainingsanzügen auszustatten. Wir wollen in mehreren Bereichen ansetzen und für eine gewisse Einzigartigkeit stehen“, betont der Hilgener Macher.

Säule eins bildet den sportlichen Bereich ab. Hier sind neben Nierhoff, der sich gleichzeitig für die nächsten drei Jahre als Chef des Leistungszentrum verpflichtet hat, auch Hajrush Islami als Trainer der ersten Herrenmannschaft sowie der höherklassig erfahrene Carsten Fischer und Jugendleiter Kurt Thol eingebunden. Als Zielsetzung sollen künftig alle Altersgruppen mit zwei Mannschaften an den Start gehen, tendenziell mit einem stärkeren und einem schwächeren Team. Perspektivisch wird mit den Mannschaften von A bis C-Jugend der Sprung in die Bergische Liga angepeilt, wo die A-Jugend unter Islami bereits in der Vorsaison aktiv war. Die C-Jugend, die von den Burscheider Kratz-Brüdern Sebastian und Maximilian trainiert wird, hat derzeit die besten Karten, bereits in der kommenden Runde in der Bergischen Liga starten zu können. „Der sportliche Bereich ist für uns sicherlich sehr wichtig, aber nicht das alles Entscheidende“, so Nierhoff weiter.

Säule zwei steht für eine aktive Freizeitgestaltung im JLZ. Neben zahlreichen Turnierteilnahmen im In- und Ausland sollen aber auch selber attraktive Turnier selber ausgerichtet werden. Gerade in der Ferienzeit sollen Zeltlager oder auch Camps stattfinden, die den Jugendlichen genügend Alternativen bieten sollen. Dazu gibt es die bereits bestehenden Kooperationen mit den amerikanischen Freunden aus Milwaukee, die auch in diesem Sommer wieder anreisen werden, auch mit der Partnerstadt in Luxemburg soll es einen engeren Austausch geben. „Ein abwechslungsreiches Programm soll der Jugend zur Verfügung gestellt werden. Hier sind wir schon auf einem sehr guten Weg“, sagt Nierhoff, für den aber die dritte Säule fast schon die Wichtigste ist.

In pädagogischer Hinsicht streben die Hilgener ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Nachbarvereinen an und wollen allen Nachwuchs-Kickern künftig in der schulischen Laufbahn unter die Arme greifen. Hier gibt es bereits erste Kontakte zu einer professionellen Nachhilfe-Agentur, die im Idealfall gleich an der Kuno-Hendrichs-Sportanlage ihre Zelte aufschlagen wird. „Wir überlegen uns in enger Absprache mit der Stadt einen Container anzuschaffen, der für die Jugendspieler Anlauf- und Treffpunkt gleichermaßen sein soll“, berichtet der Abteilungsleiter, dem die ganzheitliche Betreuung sehr am Herzen liegt.

Derzeit kümmern sich Nierhoff und seine Weggefährten um die Finanzierung des JLZ, Qualität solle in jedem Bereich vorhanden sein. Als Beispiel werden in Zukunft alle Jugendtrainer mit einer Lizenz ausgestattet. Im Sektor Sponsoring sind schon vielversprechende Gespräche gelaufen, im besten Fall können sogar die Namensrechte verkauft werden. „Wir wissen, dass sehr viel Arbeit vor uns liegen wird. Doch wir alle wollen mit anpacken und den Jugendspielern eine tolle Perspektive bieten.“ Auf die Frage angesprochen, wie das Verhältnis zum Nachbarverein BV Burscheid aktuell aussieht und welche Möglichkeiten bestehen, zeigte sich Nierhoff – wie in allen Jahren zuvor – gewohnt offen: „Wir stehen in einem guten Dialog miteinander, tauschen uns regelmäßig aus. Es gibt bislang keine Kooperationen zu anderen Vereinen, doch eine Zusammenarbeit würden wir durchaus eingehen.“

Der erhöhte Aufwand soll sich natürlich auch auf die Perspektiven im Seniorenbereich auswirken. Für spätestens 2021 hat man bei der TGH auch die Rückkehr in die Bezirksliga ins Auge gefasst, nachdem sich die erste Mannschaft nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Saisonbeginn mittlerweile stabilisiert hat. Nierhoff berichtet in diesem Zusammenhang auch schon von auswärtigem Interesse, immer mehr Spieler kämen auf die Hilgener in Bezug auf ein künftiges Engagement zu.

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