Nach 30 Jahren erstmals keine Radtouristik an Himmelfahrt

Der Verein sieht derzeit keine Möglichkeit mehr, die Großveranstaltung personell zu bewältigen.

Burscheid. Eigentlich gehört die Radtouristikfahrt „Rund um den Altenberger Dom“ zum Himmelfahrtstag in Burscheid wie das Heidbergfest in Dürscheid. Aber am Donnerstag wird eine der beiden Großveranstaltungen fehlen: Die Radsportgemeinschaft (RSG) Burscheid hat auf die Ausrichtung verzichtet. „Wir schaffen es einfach nicht mehr, die Radtouristik sauber zu organsieren“, sagt Geschäftsführer Jochen Schneider.

2011 hatten sich die Mitglieder noch einmal zusammengerissen, um die 30. Auflage mit Anstand über die Bühne zu bekommen. Mit Erfolg: Fast tausend Teilnehmer entschieden sich für eine der drei angebotenen Touristikstrecken von 42 bis zu 112 Kilometer quer durch das Bergische Land. „Aber wir konnten das zuletzt nur noch schaffen, weil über die Hälfte der freiwilligen Helfer aus Freunden und Familienmitgliedern bestand“, sagt Schneider. „Wir haben keinen Nachwuchs mehr.“

Um die 180 Mitglieder hatte der Verein zu seinen besten Zeiten, inzwischen sind es gerade noch 27. Viel zu wenig, um alle Aufgaben rund um das freizeitsportliche Großereignis zu stemmen. Schon kurz nach der Veranstaltung im vergangenen Jahr stand die Entscheidung an, wie es 2012 weitergehen soll, denn die Radtouristik muss ein Jahr im Voraus angemeldet werden.

Der vereinsinterne Beschluss war eindeutig — Verzicht auf eine weitere Ausrichtung aus Gründen der Überlastung, auch wenn Schneider weiß: „Die Mitglieder im Verein und viele Teilnehmer bedauern das natürlich.“

Durch eine Benachrichtigung an alle verfügbaren Mailadressen und Hinweise auf der Internetseite des Bundes Deutscher Radfahrer hat die RSG seither versucht, möglichst viele potenzielle Teilnehmer zu erreichen. In Burscheid wurde die Entscheidung für eine Absage erstmals bei der Eröffnung des Panorama-Radwegs vor dreieinhalb Wochen öffentlich gemacht. „Wir wollen natürlich vermeiden, dass Radfahrer am Himmelfahrtstag aus Gewohnheit morgens an der Schulberghalle auftauchen“, so der Geschäftsführer.

Ob das Aus für „Rund um den Altenberger Dom“ endgültig ist, steht derzeit noch in den Sternen. „Wir müssen zumindest erst einmal eine Pause machen“, sagt Schneider. Aber derzeit kann er sich auch langfristig keine Perspektive für die besonders bei gutem Wetter so beliebte Großveranstaltung vorstellen. Irgendjemand muss das Vergnügen schließlich organisieren.

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