NS-Dok Museum verzeichnet im 18. Jahr in Folge einen Besucherrekord

Köln · Das NS-Dokumentationszentrum konnte 2019 nicht nur sein 40-jähriges Bestehen feiern, sondern erlebte eines der erfolgreichsten Jahre seiner Geschichte. Das belegt der 256 Seiten umfassende Jahresbericht. Das Museum verzeichnete im 18. Jahr in Folge einen Besucherrekord.

 Das NS-Dok zeigte 2019 auch diesen Nachbau eines mobilen Museums von Ulrike Oeter.

Das NS-Dok zeigte 2019 auch diesen Nachbau eines mobilen Museums von Ulrike Oeter.

Foto: Stephan Eppinger

Mit 97.041 stieg die Zahl der Besuche im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent und im Vergleich zu 2002 um fast das Vierfache. Besonders steigt seit Jahren die Zahl der Einzelbesucher, zumeist Touristen. Sie stellen weit vor Schulklassen die größte Gruppe. 

Das NS-Dokumentationszentrum ist seit dem 1. Juli 2019 der alleinige Nutzer der ehemaligen Gestapozentrale im El-De-Haus. Die Umsetzung des Hauses für Erinnern und Demokratie konnte durch die Übernahme der beiden oberen Etagen beginnen. Die Konzepte zu den drei wesentlichen Bereichen der neuen Teile – dem Erlebnisort Demokratie, den Erzählcafés zur Nachbereitung von Führungen im Haus und dem Jungen Museum – konnten 2019 im Wesentlichen fertiggestellt werden. Der Büroteil auf der vierten Etage wurde bereits eingerichtet. 

Eine deutliche Stärkung der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus konnte 2019 durch eine neue Fachstelle erreicht werden. Die pädagogischen Angebote sind auf Dauer angelegt und für alle kostenfrei. Ende November 2019 wurden zudem noch zwei weitere Stellen geschaffen, eine „Anlauf- und Beratungsstelle für von Antisemitismus Betroffene“ und eine Stelle „Recherche und Dokumentation antisemitischer Übergriffe und Vorfälle“. Diese Stellen sind bei der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus angesiedelt, die sich in den mehr als zehn Jahren ihres Bestehens zu einem kompetenten Ansprechpartner zum Thema Rechtsextremismus entwickelt hat und weit über die Grenzen Kölns hinaus Beachtung findet.

Die Bibliothek feierte ihr 30-jähriges Bestehen. Sie ist heute die führende Präsenz-Bibliothek zur Geschichte der Zeit des Nationalsozialismus in Köln und im Rheinland. Der Bestand der Bibliothek wuchs 2019 um 860 Einheiten auf 25.182 Bände. Der auf zwei Internetseiten online gestellte Bibliothekskatalog wurde gut genutzt. Insgesamt wurden 685 Bibliotheksbenutzer gezählt. 

Die Vielfalt der Aktivitäten des NS-Dok belegen folgende Zahlen: Es wurden acht Sonderausstellungen im NS-Dok und zwei Wanderausstellungen gezeigt sowie rund 200 Veranstaltungen durchgeführt, deren Form und Inhalt breit gefächert waren. Mehr als 2300 Führungen und Workshops zeugen von einem sehr umfangreichen pädagogischen Programm. Zum Profil des NS-Dok zählt eine intensive Forschungsarbeit.

Das NS-DOK erhielt auch 2019 bedeutende Sammlungszugänge, unter anderem die wertvolle Schenkung der Zeichnungen und Karikaturen des französischen Künstlers Philibert Charrin über seine Zeit als Zwangsarbeiter in Österreich. Im Bereich der vielfältigen erinnerungskulturellen Projekte konnte das Denkmal an dem ehemaligen Schießstand in Köln-Dünnwald eingeweiht und die Verwirklichung des Gedenkorts Deportationslager Köln-Müngersdorf vorbereitet werden.

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