Museum Ludwig : Museum Ludwig zeigt unbekannte US-Künstler des 20. Jahrhunderts
Köln Die Ausstellung „Mapping the Collection“, die das Museum Ludwig vom 19. Juni bis 23. August zeigt, wirft einen neuen Blick auf zwei einflussreiche Jahrzehnte in der US-amerikanischen (Kunst-)Geschichte: die 1960er und 1970er Jahre.
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus der Sammlung des Museum Ludwig mit einer Auswahl von Kunstwerken von weiblichen, queeren, indigenen Künstlern sowie artists of color, die nicht in der Sammlung vertreten sind, und gibt so einen Anstoß zur Erweiterung des Rezeptionsrahmens US-amerikanischer Kunst.
Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und Entwicklungen dieser beiden Jahrzehnte bilden den Hintergrund, vor dem die westeuropäisch geprägte Vorstellung und Rezeption US-amerikanischer Kunstgeschichte kritisch hinterfragt wird.
Viele afro-amerikanische
Künstler sind kaum bekannt
Denken wir an die 1960er und 1970er Jahre in den Vereinigten Staaten, erinnern wir uns in Deutschland vor allem an die afro-amerikanische Bürgerrechtsbewegung, an die Ermordungen von John F. Kennedy und Martin Luther King und an die Proteste gegen den Vietnam-Krieg. Wir wissen jedoch wenig über die Brown Berets, über die Aktivisten des American Indian Movement oder über die Anfänge der Gay Liberation.
Charakteristisch für die Kunst dieser Jahre sind die Werke von Andy Warhol und Roy Lichtenstein, Donald Judd und Robert Smithson oder Robert Rauschenberg und Robert Indiana. Afro-amerikanische Künstler hingegen sind kaum präsent in der Erzählung US-amerikanischer Kunst des 20. Jahrhunderts, indigene oder Latinx noch weniger. Sie haben aber ebenfalls wichtige Beiträge zur Entwicklung der Kunst und Kultur der Vereinigten Staaten geleistet.
„Mapping the Collection“ zeigt neben Werken dieser bekannten Künstler aus der Sammlung des Museum Ludwig auch Werke weniger bekannter Künstler, wie David Wojnarowicz und Leon Polk Smith, die ebenfalls in der Sammlung vertreten sind und bringt sie mit Leihgaben von Senga Nengudi, Adrian Piper oder T.C. Cannon zusammen. Ziel ist es, zum einen zu zeigen, wie Künstler auf die sozialen und politischen Entwicklungen und Ereignisse dieser beiden Jahrzehnte reagiert haben, zum anderen deutlich zu machen, dass formale und stilistische Entwicklungen und der Austausch von Ideen nicht an den Grenzen von Geschlecht, ethnischer oder sozialer Herkunft haltmachten.