Max-Bahr-Baumarkt nach dem Umbau

Das Personal und das Gebäude sind gleich geblieben. Aber der Qualitätssprung ist unübersehbar.

Burscheid. Am Regal mit den Möbelknöpfen klebt unübersehbar ein DIN-A4-Blatt mit der Aufschrift „Fertig“. Alle Stopper, Gleiter, Kappen und Scharniere sind an ihrem Platz; was fehlte, ist nachbestellt. Ein kleiner Ausschnitt aus den insgesamt 60 000 Artikeln, die der Max-Bahr-Baumarkt an der Höhestraße im Sortiment hat. Und am Mittwochabend reicht es nicht, wenn nur das Regal mit den Möbelknöpfen fertig ist. MIttwochabend muss alles fertig sein.

Donnerstagfrüh, ausnahmsweise schon um 6 Uhr, öffnet der Baumarkt nach gut vierwöchiger Umbaupause wieder seine Türen für alle Heim- und Handwerker aus Burscheid und Umgebung. Marktleiter Uwe Lex, seit April 2011 in Burscheid, stellt sich auf einen großen Ansturm ein. Denn auch wenn er, sein Stellvertreter Christian Gehrmann und überhaupt alle 46 Mitarbeiter des alten Praktiker-Marktes übernommen wurden, innerhalb der letzten Wochen hat sich mehr geändert als nur der Name.

Dabei macht die Farbgebung noch den kleinsten Teil aus: von Blau-Gelb zu Gelb-Blau; die Mitarbeiter sind längst ausgestattet. Aber mit der Entscheidung des Praktiker-Konzerns, seine Marke Max Bahr zur Hauptvertriebslinie auszubauen, ist vor allem ein Qualitäts- und Servicesprung verbunden.

Man muss sich auf den 5000 Quadratmetern nicht lange umgucken, um zu merken, dass das Warenangebot hochwertiger geworden ist. Das macht sich besonders in den Abteilungen Sanitär, Holz und Bauelemente (Fenster und Türen) bemerkbar. „Das sind die traditionellen Stärken von Max Bahr“, sagt Marktleiter Lex.

Der 49-Jährige muss es wissen, denn er hat einst bei Max Bahr angefangen. Damals war die Kette noch ein Familienunternehmen und diesen Charakter hat sie sich nach seiner Einschätzung auch nach der Übernahme durch Praktiker im Jahr 2007 bewahrt. Das Familiäre zeigt sich in der Unternehmensphilosophie zum Umgang der Mitarbeiter untereinander wie auch mit den Kunden.

Zwischen drei und sechs Wochen Schulung haben alle Mitarbeiter hinter sich, um den Schwenk nachvollziehen zu können. Die Kunden bekommen das gleich an mehreren Stellen zu spüren: An einer Rufsäule (dem „Ruf-Max“) können sie bei Bedarf einen Verkäufer anfordern. Erster Ansprechpartner ist dabei der „Navi-Max“, ein in Rot gekleideter Mitarbeiter, der für Schnellauskünfte zuständig ist und dafür mit dem Roller durch die Gänge saust.

Am „Probier-Max“ besteht die Möglichkeit, ausgewählte Heimwerkerarbeiten zu testen. Der „Pack-an-Max“ hilft beim Einladen ins Auto. Und die Expresskasse ist für den raschen Einkauf von bis zu drei Teilen gedacht.

Mit dem Konzept begibt sich Max Bahr auf Augenhöhe zum benachbarten Obi-Markt in Wermelskirchen, auch wenn man in Burscheid mit dessen Verkaufsfläche nicht mithalten kann. „Anders als bei Praktiker haben wir aber ein großes Spektrum, was wir über das gezeigte Sortiment hinaus bestellen können“, sagt Lex. Eine Ausweitung des Gartencenters in Richtung Höhestraße ist beantragt.

Aber erst einmal muss der Donnerstag bewältigt werden. Die Mitarbeiter jedenfalls sind motiviert. Ihnen hat die Neuausrichtung ein Stück Standortsicherheit gegeben.

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