Zoo Masterplan zeigt: So will sich der Zoo fit für die Zukunft machen

Köln · Der Kölner Zoo plant Großes für seine Zukunft: Die Gliederung nach Georegionen soll fortgeführt werden, der Tierpark will weiter auf vom Aussterben bedrohte Leittierarten setzen, neue Anlagen für noch bessere Tierhaltung errichten, ein innovatives Tiermanagement und eine innovative Erlebnispädagogik verfolgen und den erlebbaren Artenschutz noch stärker in den Fokus setzen.

 Der Eingangsbereich des Zoos soll neu gestaltet und erweitert werden.

Der Eingangsbereich des Zoos soll neu gestaltet und erweitert werden.

Foto: Zooquariumdesign

Das alles steht im Masterplan 2030, den jetzt die Zoovorstände Theo B. Pagel und Christopher Landsberg gemeinsam mit Ralf Heinen, Bürgermeister und Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrates, vorstellten.

127 Millionen Euro für Projekte
in den nächsten zehn Jahren

Die Ideensammlung zur weiteren Zooentwicklung zeigt mögliche Meilensteine für die baulich-technische Modernisierung des Zoos in den kommenden zehn Jahren auf. Skizziert werden Innovationsprojekte, die ein Gesamtvolumen von rund 127 Millionen Euro haben. „10.000 Tiere aus 850 Arten und im Schnitt mehr als eine Million Besucher: Das 20 Hektar große Zoo-Gelände ist ein ebenso lebendiger wie gesamtgesellschaftlich wichtiger Anziehungs- und Treffpunkt für die gesamte Region. Damit das so bleibt, müssen wir am Puls der Zeit sein. Es gilt, den Zoo immer wieder mit guten Ideen und sinnvollen Investitionen fit für die Zukunft zu machen“, sagt Pagel. Und Ralf Heinen ergänzt: „Mit diesem Zukunftspapier legt unser Zoo ebenso passende wie prägende Konzepte für seine innovative Fortentwicklung vor.“

Der Masterplan knüpft zum 150-Jahr-Jubiläum entstandenen Vorgängerplan an. „Vieles, was wir uns damals vorgenommen haben, konnten wir dank des Engagements aller Mitarbeiter bereits realisieren. Manches steht in der Umsetzung noch aus. Wieder andere Modernisierungsvorhaben müssen sukzessive an neue tiergärtnerische und technische Entwicklungen oder an sich ändernde Wünsche der Besucher angepasst werden. Das berücksichtigen wir mit dieser Zusammenstellung, die konkrete Szenarien für die künftige Zooentwicklung entwirft und gleichzeitig so flexibel gehalten ist, dass immer wieder neue Trends berücksichtigt werden können“, berichtet Landsberg.

Das Planungsbüro Zooquariumdesign begleitete das Vorhaben. Entstanden ist eine Ideensammlung unter anderem mit Entwürfen für einen neugestalteten und erweiterten Zoo-Eingangsbereich, einer Savannenlandschaft und dem Kongohaus samt „Grünem Klassenzimmer“ in der Mitte des Zoogeländes, neuen Anlagen für Pinguine und Robben oder dem Umbau der ehemaligen Direktorenvilla in die multifunktionale Villa Bodinus für Event-Gastronomie und Veranstaltungen.

Dass der Zoo nicht nur planungs-, sondern auch umsetzungsstark ist, zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre. 2018 konnten die Roten Pandas gemäß der geografischen Gliederung in ihr neues Gehege gegenüber von Löwen- und Tigeranlage verlegt werden. 2019 wurde die Löwenanlage modernisiert. In diesem Jahr eröffnete der um Canyon, Höhle, Wasserlauf, Kletterbaum und für Besucher einsehbaren Trainingswand optimierte Tigerbereich. Aktuell läuft die denkmalgerechte Sanierung des „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses“/Altes Südamerikahaus. Hier zeigt der Zoo ab 2021 eine begehbare Dschungellandschaft mit mittel- und südamerikanischen Säugetieren, Fischen, Amphibien und Vögeln. Darüber hinaus soll im kommenden Jahr der Spatenstich für die neue Jaguar-Anlage und die Villa Bodinus erfolgen.

Prämisse aller Baumaßnahmen ist, dass Charme und Alleinstellungsmerkmal des Kölner Zoos als Innenstadt-Parklandschaft mit bedeutender historischer Bau- und Baumsubstanz bewahrt bleiben. Eine weitere verbindende Klammer ist die bereits mit dem Vorgängermasterplan initiierte Gliederung des Zoo-Areals nach geografischen Zonen. Sie wird weiter verfolgt. Der Masterplan 2030 rückt auch die Artenschutzinitiativen, einer der Schwerpunkte des Kölner Zoos, sichtbarer in den Besucherfokus. So zeigt und züchtet der Zoo vor allem Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Nun soll diese Arche- und Artenschutzaufgabe im Park noch stärker erkennbar werden - zum Beispiel durch die Integration von Sichtfenstern auf angesiedelte Erhaltungs- und Forschungszuchtbereiche oder in die integrierte digitale Lern- und Mitmachmöglichkeiten für zeitgemäße Erlebnispädagogik. Beim Bau dieser Neuerungen setzt der Zoo, wie bereits bei den vergangenen Großprojekten, so gut es geht auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz.

„Wir wollen hochwertige tiergärtnerische Arbeit nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit optimaler Tierpräsentation und bestmöglichem Besuchserlebnis für unsere Gäste verbinden. Wir verknüpfen dafür einen hohen Freizeitwert mit spannender Edukation. Wir wollen unsere international hochangesehene Forschungs- und Artenschutzarbeit vorantreiben – und auf dem Zoogelände noch erlebbarer machen. Außerdem ist es unser Ziel, noch nachhaltiger zu bauen und noch ressourcenschonender zu wirtschaften“, berichten die beiden Zoovorstände.

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