Mann nach Unfallflucht in Psychiatrie eingewiesen

45-Jähriger fällt durch waghalsige Überholmanöver auf und muss schließlich gefesselt werden.

Burscheid. Ein offenbar psychisch gestörter Mann (45) aus Moers ist von der Polizei nach mehrfacher Unfallflucht und heftigem Widerstand in die Psychiatrie eingewiesen worden. Er leidet nach den bisherigen Ermittlungen seit Jahren an einer Psychose, nimmt die verordneten Medikamente aber nicht regelmäßig ein.

Der Autofahrer fiel am Donnerstagmorgen auf, als er mit seinem grauen Audi auf der Dabringhausener Straße (L 294) einen Mercedes vor ihm mehrfach in Kurven riskant überholte und dann ausbremste. In Lamerbusch stoppten die beiden Fahrzeuge und der nachfolgende Verkehr, der sich wegen der Manöver nicht mehr traute, an dem Moerser vorbeizufahren.

Dessen Audi rollte dann zurück auf einen Fiesta. Danach gab der 45-Jährige Gas und flüchtete vom Unfallort. Als die Polizei eintraf, tauchte er plötzlich wieder auf, fragte, was denn los sei und warum ihn so viele Autos verfolgen würden. Danach machte sich der Mann wieder aus dem Staub.

Die Polizei nahm die Verfolgung auf und konnte den Audi an der Einmündung zur B 51 stoppen. Dabei fiel auf, dass der Wagen zwei unterschiedliche Kennzeichen hatte. Im Fahrzeug stießen die Beamten auf Psychopharmaka.

Der psychisch gestörte Mann legte nach Polizeiangaben weiter ein auffälliges und unberechenbares Verhalten an den Tag: von Selbstgesprächen über Bedrohungen („Ich bringe euch alle um“) bis hin zu Versuchen, sich selbst zu verletzen. Weil er zudem immer wieder versuchte, in den Audi einzusteigen, musste er schließlich gefesselt werden.

Auch beim Transport ins Krankenhaus blieb er gewalttätig: Er biss einem Pfleger ein Stück vom Einweghandschuh ab und wollte mehrfach fliehen.

Der Führerschein des Moersers wurde eingezogen, sein Wagen sichergestellt. Der Mann musste eine Blutprobe abgeben. Die Polizei erstattete Anzeige wegen Widerstandes, Unfallflucht und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Zeugen oder weitere Geschädigte werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 0 22 02/2 05-0 zu melden. er

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