Lindenberg jetzt Burscheids erster Panik-Ehrenbürger

Der Rockstar über sein Projekt „Rockliner“, Container voller Liebe und einen möglichen Besuch in Burscheid.

Lindenberg jetzt Burscheids erster Panik-Ehrenbürger
Foto: Susanne Hartmann

Burscheid. In der vergangenen Woche war der „Rockliner 3“, eine fünftägige Kreuzfahrt von Hamburg über Oslo und Kopenhagen nach Kiel mit 2000 Rockfans, jeder Menge Livemusik und guter Laune an Bord, auf großer Fahrt. Mit dabei waren auch Susanne Hartmann und Ralf Seck aus Burscheid.

Zwischen Bühnenprobe und Livekonzert hatten sie die Möglichkeit, mit Stargast Udo Lindenberg zu sprechen. Er wählte als Interview-Location die „Unschlag-Bar“ auf Deck 8 — wohl auch, weil der Genussmensch dort seine geliebte Havanna genießen konnte, während in fast allen Bereichen des Schiffes Rauchverbot herrscht.

Udo, woher kam die Sehnsucht nach dem Meer?

Udo Lindenberg: Jeder Tropfen Wasser im Hafen, jeder Tropfen des Meeres verbindet die Welt miteinander, alle Menschen, alle Hautfarben, alle Kulturen.

Sind Freiheitsdrang und Fernweh bei dir besonders ausgeprägt?

Lindenberg: Die großen Entdecker und Seereisenden wie Vasco da Gama und Magellan haben mich schon während meiner Kindheit fasziniert, und ich bin immer noch heiß auf neue Abenteuer.

2010 stach der erste Rockliner in See. Wer hatte die Idee für diese außergewöhnliche Themenkreuzfahrt?

Lindenberg: Ich bin mal ganz locker an Schottlands Küsten entlanggeschippert, das war aber noch ‘ne Kreuzfahrt aus der Antike, „Reisen mit Greisen“ und so, da kam mir die Idee, solch ein Ding mal komplett mit Rockmusik vollzuladen und dann loszuziehen.

Sind weitere Rockliner geplant?

Lindenberg: Wir rocken das Meer, das ist ‘ne Erfolgsgeschichte und sollte auf jeden Fall zu einer ständigen Einrichtung werden. Gerne auch mal auf anderen Routen, Karibik oder so. Mein Traum ist ja ‘ne Amazonaskreuzfahrt, also kinskimäßig durch den Dschungel mit ‘nem Auftritt im Opernhaus von Manaus.

Was sind für dich „die Bretter, die die Welt bedeuten?“

Lindenberg: Das ganz Spezielle an Clubkonzerten ist ja der Hautnah-Effekt. Aber jetzt, in den großen Stadien, da haben wir noch bessere Show-Möglichkeiten: Wir spielen am 7. und 8. Juni in der Esprit-Arena in Düsseldorf, da ist ‘ne Menge Vorfreude, Anspannung und Erregung dabei. Aber auf großen Dampfern muss der Kapitän ganz cool bleiben und die Leute im Rheinland bringen ja riesige Container mit Liebe mit. Die sind ja positiv bekloppt und haben bei meinen Konzerten dreimal die Lanxess-Arena vollgemacht.

Wo du gerade Köln ansprichst, in unserer Stadt Burscheid gibt es auch eine große Fangemeinde, die mit dazu beigetragen hat, die Lanxess-Arena zu füllen. Als kleines nachträgliches Geburtstagsgeschenk ernenne ich dich im Namen unseres Bürgermeisters zum „Panik-Ehrenbürger der Linden- und Musikstadt Burscheid“ und überreiche dir hiermit die Urkunde.

Lindenberg: Vielen Dank, das ist lieb von euch, das ist das erste Mal, dass ich irgendwo zum Panik-Ehrenbürger ernannt werde. Burscheid kenn’ ich, aber was ist denn da mit Musik?

Hier sind zum Beispiel die Musicalische Academie, das älteste Laienorchester Deutschlands, und der Orchesterverein Hilgen zu Hause. Und du weißt ja: Mit der Ehrenbürgerschaft sind Rechte und Pflichten verbunden.

Lindenberg: Rechte, na klar. Aber was für Pflichten?

Du hast die Panik-Ehrenbürgerschaft auf Lebenszeit und das Recht, uns jederzeit zu besuchen. Und natürlich die Pflicht, mindestens einmal vorbeizukommen.

Lindenberg: Alles klar. Wenn es sich mal einrichten lässt, warum nicht?

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