Leverkusener Kultur-Highlights im September

Die neue Saison beginnt im Herbst mit Theater, Tanz, Jonglage, Kabarett und klassischer Musik in den Sälen der Stadt.

Leverkusener Kultur-Highlights im September
Foto: Melanie Grande

Leverkusen. Im September beginnt in Leverkusen die neue Kultursaison. Die Spanne reicht vom Theater über Konzerte bis zum Tanz. Hier ein kleiner Überblick über die Highlights:

Am 13. September steht in der Festhalle Opladen ab 19.30 Uhr das Bühnenstück: „Die Känguru-Chroniken“ als Gastspiel der Burghofbühne Dinslaken auf dem Programm.

Marc-Uwe lebt in einer kleinen Zweizimmerwohnung, trägt um 13 Uhr noch Pyjama, sinniert über das Leben, schreibt Lieder und Geschichten — „Kleinkünstler“ also, schlussfolgert das Känguru, das sich eigentlich nur Eier für Pfannkuchen borgen will und dann gleich einzieht. Wenig später liegt das Känguru in der Hängematte, vertilgt Schnapspralinen und erzählt von seiner Vergangenheit beim Vietcong und von seinem Hang zum Klassenkampf … Mit seinen Bestsellern über das Känguru und den Kleinkünstler hat der Autor, Liedermacher und Kabarettisten Marc-Uwe Kling längst Kult-Status erreicht. Von kabarettistisch-böse bis liebevoll-ironisch, frech und komisch führt das ungleiche Paar vor Augen, in was für einer absurden Welt wir eigentlich leben. Dabei pfeift Marc-Uwe Kling herrlich respektlos auf jegliche „political correctness“. Seine eigene Bühnenfassung, die Intendant Marco Schombert schön schräg mit dem Ensemble der Burghofbühne inszenierte, macht die Figuren jetzt auch für das Theater erlebbar — unter dem Spielzeitthema „QuerDenker“ ein großes Vergnügen zwischen grobem Klamauk und subtilem Wortwitz.

Am 20. September ist das Alliage Quintett ab 19.30 Uhr zu Gast im Spielsaal des Schloss Morsbroich. Das Alliage Quintett ist ein begeistert gefeierter Stammgast in Leverkusen— kein Wunder: „Das Ensemble brilliert“, wie Fono Forum festhielt, „in jeder Beziehung auf höchstem Niveau.“ Gründer des mit zwei Echo-Klassik-Preisen ausgezeichneten Ensembles ist der Franko-Kanadier Daniel Gauthier, mit ihm spielen einige der besten Solisten des klassischen Saxofons, ergänzt werden sie von einem Klavier.

Das Alliage Quintett gastiert in den großen Konzertsälen in Europa, Asien und den USA sowie bei renommierten Festivals wie dem Rheingau Musikfestival und dem Lucerne Festival. Neben zahlreichen Rundfunk- und TV-Aufnahmen haben die Musiker inzwischen insgesamt sechs CDs mit speziell für sie arrangierten Werken vorgelegt; eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Klarinetten-Star Sabine Meyer.

In seinem neuen Programm „Songs & Dances“ widmet sich das Ensemble Saint-Saëns‘ furioser „Danse bacchanale“, Chatschaturjans mitreißendem „Masquerade“-Walzer, Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ sowie, als Hommage an Leonard Bernsteins 100. Geburtstag im Jahr 2018, der „West Side Story“ — ein großes Fest für alle Alliage-Fans.

Am 21. September sind Pause & Alich mit ihrem neuen Programm „Alles Neu“ ab 19.30 Uhr zu Gast in der Festhalle Opladen. Alles neu! Großartig. Frühjahrsputz! Endlich mal was anderes! Ausmisten! Ja! Aber, das ist doch immer die große Befürchtung, findet man danach noch alles wieder?! Verlieren wir nicht mit jedem Frühjahrsputz ein Stückchen Heimat, ein Stück Sicherheit und Geborgenheit? Um es gleich zu sagen: keine Angst! Das neue Neu ist wie das alte Alt. Natürlich gibt es endlich eine neue große Koalition, aber sie ist nicht neu, sie heißt nur neu: Groko. Voller Verve reiben sich Fritz (Litzmann) und Hermann (Schwaderlappen) auch in ihrem neuen Programm an den Schründen des Alltags und der Weltpolitik; sie kämpfen, wenn’s drauf ankommt, nicht nur miteinander und mit sich selbst, sondern auch für eine bessere Welt. Die Bonner Kabarettisten (Rainer) Pause & (Norbert) Alich haben mit den beiden umtriebigen Herren Fritz & Hermann ein ganz eigenes Duo-Format von quichotesker, ja, marxbrotheresker Größe etabliert.

Am 23. September kommt Jan Lehtola in die Bielert-Kirche ab 17 Uhr nach Opladen.Der international renommierte Organist und Dozent an der Sibelius-Akademie spielt Werke von Johann Sebastian Bach und August Gottfried Ritter. Das Gastspiel ist eine Veranstaltung im Rahmen von „50 Jahre Städtepartnerschaft Leverkusen — Oulu“.

Am 26. September ist „Spring“ ab 19.30 Uhr zu Gast im Großen Saal des Forums. Mit fünf Jongleuren und vier Tänzerinnen und Tänzern schreiben Sean Gandini und Alexander Whitley in „Spring“ eine Arbeit weiter, die im April 2016 mit „4x4 Flüchtige Strukturen“ im Forum zu sehen war.

Nach der Begegnung mit dem klassischen Ballett tritt Gandini Juggling nun in den Dialog mit dem zeitgenössischen Tanz und konnte dafür die Kooperation mit dem Choreographen Alexander Whitley gewinnen, der zurzeit in Großbritannien als aufstrebendes Talent gefeiert wird (Hauschoreograph der renommierten Londoner Spielstätte Sadler’s Wells, Arbeiten für Royal Ballet London, Ballet-Boyz, Rambert Dance und Birmingham Royal Ballet).

„Spring“ ist ein facettenreiches Zusammenspiel von choreographierter Jonglage und zeitgenössischem Tanz; faszinierend zu erleben, wie die Jongleure Bewegungsstrukturen der Tänzer aufnehmen und die Tänzer nicht nur im übertragenen Sinn den Jongleuren die Bälle zuwerfen. Die Musik dafür kreierte der in Großbritannien lebende Komponist, DJ und Produzent Gabriel Prokofiev, ein Enkel des berühmten Sergej.

In seiner neuen Arbeit beweist Sean Gandini (im Sinne des Spielzeitthemas ein „Querdenker“ im besten Sinne), dass im Dialog zwischen Jonglage und Tanz das letzte Wort noch längst nicht gesprochen ist. Im Forum Leverkusen wird „Spring“ die Deutschland-Premiere feiern und dem Publikum die Möglichkeit geben, die spannende Weiterentwicklung von „4 x 4“ mitzuerleben.

Am 30. September gibt den ersten Klassik-Sonntag der Saison mit der Westdeutschen Sinfonia ab 18 Uhr im großen Saal des Forums. Gastsolist ist der Pianist Alberto Ferro. Präsentiert werden Werke von Ludwig van Beethoven. Die Eintrittskarte berechtigt außerdem zum kostenlosen Besuch der folgenden Veranstaltungen: 11 Uhr: Morsbroicher Matinee - Einführung mit Musik & Gespräch (Dirk Joeres und Horst A. Scholz im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich) 17 Uhr: Öffentliche Probe von Teilen des Abendprogramms (Forum). step

Karten und weitere Infos gibt es online unter:

kulturstadtlev.de

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