Kunststiftung feiert Geburtstag

Seit zehn Jahren gibt es die Kunststiftung im Museum Ludwig. Zum Geburtstag erhält sie von Sammlern nun ein besonderes Geschenk.

Kunststiftung feiert Geburtstag
Foto: Eppinger

Köln. Vor zehn Jahren haben die Sammler Anna Friebe-Reininghaus und Ulrich Reininghaus die erste Schenkung an die damals neu gegründete Kunststiftung gegeben: Sie überließen ihr und damit dem Museum Ludwig 180 Editionen und Grafiken des Künstlers Sigmar Polke. Nun haben die beiden der Kunststiftung zum zehnten Geburtstag wiederum ein außergewöhnliches Geschenk gemacht: die komplette Druckgrafik von Blinky Palermo, die sie über viele Jahre gesammelt haben.

Blinky Palermo hat nach dem Studium bei Joseph Beuys ein störrisches und bezauberndes malerisches Werk entwickelt, das auf vielseitige Weise die Bereiche Architektur und reproduzierbare Objekte und Grafik berührt. Das gesamte grafische Werk von Palermo in der Sammlung des Museums Ludwig zu haben, bedeutet eine große Bereicherung. Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach und Museumsdirektor Yilmaz Dziewior, die beiden Vorstände der Kunststiftung, sind glücklich und danken den großzügigen Mäzenen Friebe-Reininghaus herzlich.

Die 37 teilweise mehrteiligen Arbeiten, die der Beuys- Schüler Palermo von 1966 bis 1976 realisierte, werden Anfang 2020 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. In den vergangenen zehn Jahren haben weitere Kölner Mäzene mit Werken von außerordentlicher Bedeutung die Kunststiftung am Museum Ludwig bereichert. Ein frühes Hauptwerk des Malers Martin Kippenberger, „Sympathische Kommunistin“ von 1983 ist von dem Kölner Hotelier und Sammler Werner Peters gestiftet worden. Ebenso wurden eine programmatische Skulptur des amerikanischen Künstlers Bruce Nauman, „Hanging Head“ von 1989, oder zwei Installationen der legendären Bildhauerin Cady Noland der Kunststiftung am Museum Ludwig geschenkt.

Auch die Moderne ist bei den Schenkungen vertreten, so zum Beispiel durch eine Grafik von Henri Matisse oder ein Aquarell von Paul Klee, „Bildnis eines Kostümierten“, von 1929, das Christoph und Andreas Vowinckel im Andenken an ihren Vater der Kunststiftung übergaben.

Im Herbst 2018 wird die große Fotografie-Sammlung in einer Ausstellung präsentiert, die die Sammlerfamilie Bartenbach vor zwei Jahren der Kunststiftung übergeben hatte: Über 200 Arbeiten von Diane Airbus, Walker Evans, Lee Friedländer, August Sander und vielen anderen Fotografinnen und Fotografen werden im Museum unter dem Titel „Doing the Document: Fotografien von Diane Airbus bis Piet Zwart. Die Schenkung Bartenbach“ gezeigt.

Kulturdezernentin Laugwitz-Aulbach freut sich: „Es sind nicht nur, aber vor allem Kölner Sammlerinnen und Sammler, die an die Kunststiftung im Museum Ludwig spenden. Sie setzen so die gute Tradition bürgerschaftlichen Engagements für die Kunst und die Museen auf wunderbare Weise fort.“ Museumsdirektor Dziewior dankt den Sammlern Friebe-Reininghaus für ihre nunmehr zweite Schenkung und auch allen anderen Mäzenen für ihre Großzügigkeit und hofft, dass — auch durch die steuerlich sehr günstigen Schenkungsbedingungen — die Kunststiftung des Museums Ludwig weiterhin an Reichtum und Vielfalt gewinnt.

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