Eine Praxisübung mit Hintersinn, denn auch wenn die Zahl der Straftaten insgesamt im Kreis um 2,7 Prozent zurückgegangen ist, bei den Wohungseinbrüchen stiegen die Zahlen im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 631 Fälle.

Den allergrößten Teil des Anstiegs musste allerdings die Kreisstadt verkraften. Damit offenbart die Statistik ein verbreitetes Problem: Präventionsmaßnahmen in der einen Behörde (wie in diesem Fall in Köln) führen oft nur zu einer Verlagerung der Kriminalität in die Nachbarschaft. In Bergisch Gladbach lässt sich nämlich ein spürbarer Zuwachs an Beschaffungskriminalität nachweisen.

Burscheid ist eine von drei Kreiskommunen, in denen Wohnungseinbrüche entgegen dem Trend sogar leicht abgenommen haben: von 34 auf 31. Aber die Täter kommen auch hier oft von außerhalb. Ein Burscheider Tresor wurde später in Neukirchen-Vluyn wiedergefunden.

Gilt Rhein-Berg in Summe ohnehin schon als einer der sichersten Kreise in Nordrhein-Westfalen (bis 2010 will man wieder zu den drei sichersten gehören), so befindet sich Burscheid innerhalb des Kreises noch einmal auf der eher sicheren Seite. Bei der Häufigkeitszahl (Straftaten hochgerechnet auf 100 000 Einwohner) liegt die Stadt kreisintern auf Platz sechs. Nur Kürten und Odenthal haben noch niedrigere Werte.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sieht die Polizei in diesem Jahr bei den Intensivtätern, der Jugendkriminalität und den Wohnungseinbrüchen. Präventionsexpertin Gundi Hebborn will dabei verbreiteten Mythen zur Haussicherung entgegentreten und baut auf eine verstärkte Nutzung des polizeilichen Beratungsangebots. Nähere Informationen gibt es unter Telefon 02202/205-431.