Körsgen: Ich will jetzt meine Ruhe

Die Kündigung der Beraterin für Behinderte endet mit Vergleich.

Burscheid. Die Kündigung ist endgültig. Für Helena Körsgen ist damit ein Kapitel abgeschlossen: Sie wird nicht mehr für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) als Behindertenberaterin arbeiten. Vergangene Woche einigte sich Körsgen, die im Januar vom ASB entlassen worden war, auf einen außergerichtlichen Vergleich mit ihrem früheren Arbeitgeber.

Damit ist der Schlussstrich unter eine Kündigung gezogen, die besonders bei örtlichen Behindertenvertretern - etwa dem "Runden Tisch für Menschen mit Behinderung" - Kritik hervor gerufen hatte.

Die überraschende Entlassung Helena Körsgens hatte für Unmut gesorgt, weil ihre Arbeit als Sprachrohr für die Interessen behinderter Menschen in Burscheid hohes Ansehen genoss. Außerdem wurde beklagt, dass der ASB mit der Entlassung gegen sein Ideal von der Gleichstellung behinderter Menschen verstoßen habe. Hiermit ist jener Aspekt berührt, der den ganzen Streit so emotional hat werden lassen: Helena Körsgen ist selbst körperbehindert.

ASB-Geschäftsführerin Anne Paweldyk gab als Anlass für die Kündigung allein wirtschaftliche Gründe an. Die Finanzkrise gehe auch am ASB nicht spurlos vorbei. Helena Körsgen sagte gegenüber dem BV: "Ich will jetzt einfach meine Ruhe haben."

Der ASB verteidigte seine Entscheidung als arbeitsrechtlich normalen Vorgang. "Ihr ist genau das passiert, was Tausenden anderen Menschen derzeit leider auch geschieht: Ihr wurde gekündigt", sagte Paweldyk. Die Stelle als Behindertenberaterin habe bereits seit drei Jahren - seit sie der ASB nämlich allein finanzieren musste - auf wackligen Beinen gestanden. Die Finanzierung sei nie langfristig gesichert gewesen. Auch werde die Kündigung vom zuständigen Integrationsamt mitgetragen.

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