Junge Eltern : Kölner schreibt Hassbrief an nervige Instagram-Mamas - und findet zehntausende Fans
Markus Brandl aus Köln rechnet auf Facebook mit nervigen Mamis und ihren Barbiepuppen-Heilewelt-Schleichwerbe-Postings ab. Sein Plädoyer für mehr Natürlichkeit wird zum Viral-Hit.
Köln. Er nennt sie "Blender-Mamas" - und sie gehen ihm gewaltig auf den Geist. So sehr, dass der Kölner Markus Brandl auf Facebook nun einen Hass-Brief an jene jungen Mütter verfasste, die auf Instagram Fotos einer heilen, künstlichen und unnatürlichen Barbiepuppen-Familienidylle posten. Und damit seiner Meinung nach nicht selten Schleichwerbung betreiben.
Aber darum geht es ihm gar nicht primär, dem beherzten jungen Papa, der sein Posting mit einem Bild mit Sprössling auf dem Spielplatz garniert: "Eure Posts haben nämlich noch einen viel gemeineren und böseren Untertext als ,Gib mir dein Geld'", scheribt er. Und weiter: "Eure Botschaft ist, dass Frauen nach der Geburt nicht attraktiv sind. Dass der Körper möglichst schnell wieder optimiert werden muss." Denn in vielen Postings gehe es um Sport, um schnelle Körper-Optimierung nach der Geburt und darum, dass klagende junge Mütter einfach nur zu faul und undiszipiliniert seien.
Das Posting, das ihn so aufgebracht hat, stammt von einer Frau, die er anonymisierend als "@FittyMummy" bezeichnet - und die mit einem seiner Meinung nach schwerst photoshop-optimierten Bikini-Bild (nebst Kaufempfehlung - siehe Schleichwerbung) anderen Müttern ein schlechtes Gewissen mache: "Ihr irrt euch. Frauen sind nach der Geburt attraktiv. Was sie in den letzten Monaten auf sich genommen haben, was sie durchmachen mussten, wie sie die Geburt gepackt haben — das alles macht eine Frau sexy. Ich persönlich blicke zu meiner Frau auf und bewundere sie. Warum fokussiert ihr euch nach einem der schönsten Erlebnisse im Leben, der Geburt eines Kindes, gleich wieder nur auf Äußerlichkeiten? Schönheit definiert sich nicht über oberflächliche Ideale. Eine Mama, die sich liebevoll um ihr Kind kümmert, ist die wahre Schönheit." Meint Markus Brandl.