Serie Zu Besuch bei entspannten Nachbarn

Köln · Die Niederlande gehören bei den Rheinländern zu den Lieblingszielen für einen Tagesausflug oder auch für den kompletten Sommerurlaub. Dazu ist zum Beispiel die Provinz Zeeland mit ihren schönen Stränden und Dünenlandschaften bestens geeignet.

 Die Sint Servaasbrug erinnert an die Pont d‘Avignon und führt die Besucher über die Maas direkt in die Altstadt.

Die Sint Servaasbrug erinnert an die Pont d‘Avignon und führt die Besucher über die Maas direkt in die Altstadt.

Foto: step/Eppinger

Beliebte Kurzreiseziele sind Städte wie Venlo und Maastricht, die von Köln schnell erreichbar sind. Besonders Maastricht begeistert mit dem historischen Stadtkern und den umfangreichen Einkaufs- und Gastronomieangeboten.

Einen ersten „Vorgeschmack“ gibt ein Besuch in der Maastrichter Straße in Köln, die den Hohenzollernring mit dem Brüsseler Platz verbindet. Dort finden sich viele Bars, Cafés und Restaurants. Dazu kommen Geschäfte, die zum Beispiel Wein mit Pflanzen und Kochbüchern verbinden oder bei denen intergalaktische Flaschenöffner auf Abtrockentücher mit Botschaft treffen. Im Belgischen Viertel angekommen, gehört ein Besuch der schattigen Außenterrasse des Kultlokals Hallmackenreuther im Schatten der Kirche St. Michael einfach zum Sommer dazu.

In knapp zwei Stunden geht
es von Köln nach Maastricht

Das „wahre“ Maastricht liegt knapp zwei Zugstunden vom Kölner Hauptbahnhof entfernt. Mit einem Umstieg in Aachen gelangt man bequem zur Stadt in der Provinz Limburg. Zu Fuß geht es vom schönen Bahnhof in die Innenstadt. Schon vor der Überquerung der Maas finden sich kleine Geschäftsstraßen und zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants.

Direkt am Ufer kann man den Blick auf die historische Sint Servaasbrug bei einem Kaffee oder einer kühlen Bierspezialität genießen. Die Brücke aus dem 13. Jahrhundert, die ein wenig an die Pont d‘Avignon erinnert, gilt als das Wahrzeichen von Maastricht und führt direkt in die Altstadt. Die erste Holzbrücke gab es dort bereits zur Römerzeit. Später führte sie die Pilgerscharen bei der Servatius-Verehrung zur gleichnamigen Basilika auf dem Vrijthof. Aktuell laufen dort größere Bauarbeiten, die Brücke ist aber weiterhin zugänglich.

Zu den ersten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, wo sich zahlreiche trubelige Einkaufsstraßen finden, ist das gotische Dinghuis, wo das Tourismuszentrum der Stadt seinen Platz gefunden hat. Es handelt sich um das alte Gerichtsgebäude von Maastricht. Für Recht und Ordnung sorgten der Herzog von Brabant und der Erzbischof von Lüttich. Ihre Wappen sind an der Fassade zu finden.

Der Weg führt nun weiter zum Markt, einem weitläufigen Platz mit dem prächtigen Rathaus im Stil des Holländischen Klassizismus aus dem Jahr 1664 in der Mitte. Der markante Turm wurde aus Geldmangel erst 20 Jahre später errichtet. Darin findet sich ein Glockenspiel mit 49 Glocken. Den Wochenmarkt gibt es mittwochs und freitags. Immer geöffnet hat der schöne Käsestand, wo man einheimische Spezialitäten in großer Vielfalt kaufen kann.

Das nächste Highlight befindet sich nicht weit entfernt vom Markt. Für viele Menschen gilt dieses ungewöhnliche Geschäft als die schönste Buchhandlung der Welt. Sie befindet sich in einem rund 700 Jahre alten gotischen Gotteshaus, das vom Dominikanerorden als Stiftskirche errichtet worden ist. Die Wandbemalungen zählen zu den ältesten der Niederlande. Die Buchhandlung Dominicanen umfasst auf zwei Stockwerken eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern.

Weiter führt der Rundgang nun zum Vrijthof, wo bis Ende Juli noch die Open-Air-Konzerte des Maastrichter Stargeigers André Rieu stattfinden. Zu den Landmarken zählt die katholische Sint Servaasbasiliek aus dem 11. Jahrhundert und die protestantische Sans Janskerk. Die romanische Basilika über dem Grab des heiligen Servatius ist älteste erhaltene Kirche der Niederlande.

Zu den beliebtesten Plätzen in Maastricht zählt der vor der Liebfrauen-Basilika. Dort reiht sich ein Straßencafé ans andere. Gerade jetzt im Sommer wird es dort auch schon mal richtig voll. Die spätromanische Basilika selbst stammt aus dem 11. Jahrhundert und wird von den Maastrichtern liebevoll „Slevrouwe“ genannt. Direkt am Eingang empfängt ein Kerzenmeer vor dem Marienbild den Besucher. In der Kirche ist eine Holzstatue des heiligen Christophorus zu sehen, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch den Fluss trägt.

Unweit des Platzes findet sich die Stokstraat. Dort, wo früher die Bordelle und die Häuser der armen Leute standen, befindet sich heute die exklusivste Einkaufsstraße der Stadt. Insgesamt 45 denkmalgeschütze Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert haben hier ihren Platz. Die Ursprünge gehen in die Römerzeit zurück, wo an diesem Ort die ersten Gebäude errichtet worden sind.

Wer nach dem trubeligen Einkaufsbummel etwas Ruhe benötigt, ist an der historischen Stadtmauer mit dem Stadtpark genau richtig. Dort befindet sich mit der Helpoort auch das einzig noch erhaltene Stadttor in Maastricht, das zugleich auch das älteste Stadttor der Niederlande ist. Die Stadtmauer selbst stammt aus dem 13. Jahrhundert. Erste Bollwerke zum Schutz der Stadt gab es aber bereits in der Römerzeit.

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