Lesen Wenn Weihnachten mal wieder mörderisch wird

Köln. · In ihrem neuen Krimi „Lasst uns tot und munter sein“ schickt die Kölnerin Elke Pistor ihren Helden aufs Land.

 Pistor

Pistor

Foto: Verlag/Emons

Für den Immobilienmakler Korbinian Löffelholz stehen alle Zeichen auf Sturm. In seiner Firma vertraut man dem erfolgreichen Manager nicht mehr. Den Großauftrag bekommt die verhasste Kollegin, dafür wird der bisherige Firmenheld mitten ins verschneite Land geschickt, um eine alte Villa für den Verkauf bereitzumachen. Und es kommt noch schlimmer – plötzlich hat Löffelholz einen neuen Begleiter, den er so gar nicht gebrauchen kann. Aber Hund Carreras lässt sich noch nicht mal von einem Autounfall abhalten und folgt seinen neuen Herrchen auf Schritt und Tritt.

So tritt Korbinian die Reise aufs Land mit seinem neuen Hund an. Was ihn erwartet ist ein verschlafener Ort mitten im Nichts. Die Ladung des schicken Elektroautos reicht gerade noch so, um an der verwunschenen Villa anzukommen. Dann geht nichts mehr, der Akku ist leer und Handyempfang gibt es hier schon gar nicht. Und wo ist bitte die nächste Steckdose, um den umweltverträglichen Wagen wieder aufzuladen.

In der Villa ist Korbinian
zunächst nicht willkommen

Im Haus erwartet Löffelholz nichts Gutes – willkommen ist er dort auf keinen Fall. Die Mieter betreiben dort ein Jugendzentrum und vertreiben lassen wollen sie sich definitiv nicht. Da kommt ein schnöseliger Immobilienmakler, der die Räumlichkeiten vermessen und fotografieren möchte, gerade recht. Und für Korbinian geht es um alles – versaut er diesen Auftrag, ist er seinen lukrativen Job ein für alle Mal los und damit auch sein elegantes Leben mit den regelmäßigen Liebschaften für eine Nacht. Auch seine Ohren müssen einiges erdulden, denn die Dorfband, die gerade in der Villa probt, ist so unmusikalisch wie laut. Da winselt selbst Carreras um Gnade.

Viel Schnee und keinen
Strom für das Elektroauto

Jetzt ist guter Rat teuer – denn der Wagen hat keine Power und eine Pension gibt es in dem eingeschneiten Kaff nicht. Zum Glück findet sich Elisabeth von Petersen, die den Fremden in ihrem Haus für die kommende Nacht aufnimmt. Korbinian schöpft neue Hoffnung, auch wenn die Dinge auch juristisch nicht gerade gut stehen. Denn das Jugendzentrum hat einen Anwalt und klagt gegen die Räumung.

So macht der Städter das Beste aus der Situation und gönnt sich eine Pizza im einzigen Lokal vor Ort. Zum Glück gibt es da sogar einen vernünftigen Wein, von dem der Gast allerdings das eine oder andere Glas zu viel erwischt. Am nächsten Morgen wacht Korbinian mit einem Filmriss auf und stellt erschreckt fest, dass seine Kleidung und seine Hände voller Blut sind. Da klingelt es schon an der Haustür und die Polizei berichtet vom Mord am Leiter der Jugendeinrichtung. Zum Glück hat Korbinian gerade noch rechtzeitig geduscht.

Die Suche nach einem juristischen Beistand vom altmodischen Festnetztelefon verläuft erfolglos, der Elektrowagen ist noch immer nicht geladen und mit Sommerreifen durch den frischen Schnee scheint sowieso sinnlos. Der einzige Anwalt vor Ort ist der Ortsvorsteher und der vertritt dummerweise auch das Jugendzentrum. Doch als die Polizei Korbinians Mantel bei dem Toten findet, schlägt er sich auf die Seite des Fremden. Dort findet sich neben Elisabeth von Petersen auch die Sozialarbeiterin Rike Hansen, die auch ein Motiv hätte, das sie verdächtig macht.

Der Immobilienmakler
gibt Gesangsunterricht

Im Gegenzug übernimmt Korbinian die Aufgabe, den eher kulturfremden Dörflern das Singen und Musizieren beizubringen. Denn seine großartige Gesangsstimme hat die jungen Leute mächtig beeindruckt. Korbinian fühlt sich seit langem endlich wieder einer sinnvollen Aufgabe zugeteilt. Doch erst muss er den wahren Mörder finden und weiß noch nicht, welcher Gefahr er sich in der vorweihnachtlichen Idylle aussetzt.

Der neue Weihnachtskrimi von Elke Pistor ist wieder ein literarischer Volltreffer für die jetzt bald anstehende Adventszeit. Mit viel Humor und Liebe zeichnet die Autorin ihre Charaktere, die auf dem verschneiten Land gefangen und sich gegenseitig ausgesetzt sind. Da muss sich auch der überzeugte Stadtmensch Korbinian Löffelholz anpassen. Das verspricht große Spannung genauso wie vergnügliche Unterhaltung bei einer höchst amüsanten Krimilektüre.

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