Neubau Umzug in neue Feuerwache verzögert sich

Leverkusen. · Zunächst wird der Probebetrieb weiter fortgesetzt. Neuer Termin im vierten Quartal.

 Blick auf einen Teil der Wagenhallen im Bereich der neuen Feuerwache in Leverkusen.

Blick auf einen Teil der Wagenhallen im Bereich der neuen Feuerwache in Leverkusen.

Foto: Stadt

Die neue Feuerwache an der Edith-Weyde-Straße ist baulich in weiten Teilen fertiggestellt. Der Umzug in die neue Feuerwache verschiebt sich allerdings voraussichtlich bis in das vierte Quartal. Grund dafür ist die hohe Komplexität der Technik in der Leitstelle, die mit höchster Präzision im Gebäude verbaut werden muss. Dies ist bislang noch nicht abschließend durch das beauftragte Unternehmen erfolgt. In der Leitstelle – dem Herz der Feuerwache – werden die Einsätze gelenkt und disponiert.

Neben der Kommunikationsanlage für die Notrufabfrage und den Funk bildet der Einsatzleitrechner den wesentlichen technischen Bestandteil der Leitstelle. Von dort aus werden das gesamte Gebäude und alle anderen Feuer- und Rettungswachen in Leverkusen angesteuert. Dafür muss die Leitstellentechnik noch abschließend mit allen Gebäudeteilen und technischen Ausrüstungen verknüpft werden, um komplett betriebsfähig zu sein.

Technik: Fokus liegt auf dem Zusammenspiel der Systeme

Erst anschließend kann der Probebetrieb fortgesetzt werden – insbesondere auch mit Blick auf das Zusammenspiel der technischen Systeme. Dabei müssen alle Funktionsabläufe von der Notrufannahme bis zum Ausrücken getestet werden. Genauso muss die Funktionsfähigkeit unter Last – etwa bei vielen zeitgleichen Anrufen und unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Ausrückzeit – erprobt werden. Aus Gründen der Sicherheit ist ein vollständiger, reibungsloser Probebetrieb Voraussetzung, um alle Funktionen vom bisherigen Standort der Hauptfeuer und Rettungswache an der Stixchesstraße umzuschalten und die neue Feuerwache vollständig in Betrieb zu nehmen.

 Nach dem erfolgreichen Abschluss des Probebetriebs beginnt der Umzug von der Stixchesstraße in die Edith-Weyde-Straße. Dann werden zunächst die Branddirektion und die Verwaltung umziehen. In einem sehr kleinen Zeitfenster folgen anschließend die Mitarbeiter des Einsatzdienstes mit den Fahrzeugen. Zeitgleich werden andere Teile der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und z.B. an der Stixchesstraße ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr stationiert. Nach Abschluss des Umzuges wird die Leitstelle an der Stixchesstraße heruntergefahren und zeitgleich an der Edith-Weyde-Straße in Betrieb genommen. Die Freiwillige Feuerwehr Wiesdorf schließt den Umzugsreigen ab.

Die Bruttogeschossfläche der neuen Feuerwache umfasst rund 15.700 Quadratmeter, bei einer Nutzfläche von rund 11.100 Quadratmetern. Der Gebäudekomplex bietet Platz für 57 Fahrzeuge (50 Brandschutz inkl. Freiwillige Feuerwehr, sieben Rettungsdienst) und Abrollcontainer und etwa 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei dies im Bedarfsfall auch aufgestockt werden kann. Das Gebäude gliedert sich in verschiedene Funktionsbereiche.

In der direkten Nähe zur Leitstelle befinden sich künftig eine gut ausgestatte Einrichtungen für die Führungskräfte wie die Feuerwehreinsatzleitung und den Krisenstab. Weitere Räumlichkeiten bieten zeitgemäße Möglichkeiten zur Aus- und Fortbildung der gesamten Feuerwehr.

Dazu gehören etwa ein Brandhaus, eine Atemschutzübungsstrecke oder auch eine Sporthalle. Außerdem umfasst die neue Feuerwache selbstverständlich auch Werkstätten sowie Einrichtungen zur ordnungsgemäßen Desinfektion der Fahrzeuge und deren Einrichtungen.

Die neue Feuerwache wird als Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft realisiert. Gemäß Vertrag liegen damit Planung, Bau und Betrieb des Objektes nicht bei der Stadtverwaltung, sondern beim damit beauftragten Unternehmen, in diesem Fall der Madora GmbH & Co. KG mit Sitz in Pullach.

Das großangelegte Leverkusener Projekt ist als Lebenszyklus-Modell auf 25 Jahre abgeschlossen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 49 Mio. Euro. Zur Finanzierung werden jährlich rund 3,8 Mio. Euro für Bau und Betrieb bereitgestellt. Die Kosten sind im Haushalt veranschlagt. Gemäß Vertrag erfolgen keine Zahlungen nach Baufortschritt, sondern erst nach Abnahme und Übernahme durch die Stadt Leverkusen.

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