Leverkusen Über 30 verletzte Schüler nach Austritt von Chemiedämpfen in Leverkusen

In einer Realschule waren Versuche mit Brom durchgeführt worden. Schüler und eine Lehrerin atmeten die giftigen Dämpfe ein.

Leverkusen: Über 30 verletzte Schüler nach Austritt von Chemiedämpfen in Leverkusen
Foto: Kusch/dpa

Leverkusen. Dutzende Schüler und Lehrkräfte sind am Freitagmorgen beim Austritt einer chemischen Substanz in der Realschule Am Stadtpark in Leverkusen verletzt worden. Offenbar waren schon am Vortag Versuche im Unterricht mit Brom durchgeführt worden. Die Feuerwehr musste mit einem Großaufgebot an Kräften ausrücken.

Die erste Meldung bei der Leitstelle war eher harmlos: Gegen 9.21 Uhr wurde bei der Leitstelle der Feuerwehr durch die Schulleitung der Realschule Am Stadtpark ein verletzter Jugendlicher gemeldet. Der Jugendliche sollte Chemikaliendämpfe eingeatmet haben, hieß es. Die Leitstelle entsandte daraufhin ein Notarzteinsatzfahrzeug und einen Rettungswagen. Nach Eintreffen der Rettungsdienstkräfte stellte sich aber heraus, dass mindestens fünf Jugendliche über Atemwegsreizungen klagten. Daraufhin wurden weitere Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte zur Realschule alarmiert.

Und dann wurde es noch dramatischer. Der Einsatzleiter der Feuerwehr stellte nach seinem Eintreffen folgende Lage fest: Am Vortag waren offenbar im Chemietrakt der Schule Versuche mit Brom durchgeführt worden. Brom ist laut Feuerwehr eine flüssige Chemikalie, die schon bei Zimmertemperatur ausdampft und dabei giftige, reizende Dämpfe freigibt. Bei Einatmen dieser Dämpfe könne es zu Gesundheitsschäden kommen, heißt es.

Aus noch nicht geklärten Gründen konnten Brom-dämpfe aus dem Behältnis entweichen und sich im Chemieraum eine geringe Konzentration entwickeln, stellten die Experten im Nachhinein fest.

Nachdem am Freitagmorgen der Chemieraum von einer Schulklasse betreten worden war, hätten die Lehrerin und Schüler diese Dämpfe eingeatmet. Dies habe bei den Betroffenen zu einer Reizung der Atemwege geführt. Durch den Leitenden Notarzt und einen weiteren Notarzt wurden alle betroffenen Schüler und die Lehrerin untersucht. Im Verlauf des Einsatzes meldeten sich insgesamt 41 betroffene Personen.

Davon wurden 33 Personen in die Kinderkliniken der Krankenhäuser Klinikum Leverkusen, Kinderklinik Amsterdamer Straße in Köln und ins städtische Klinikum Solingen transportiert. Acht weitere Jugendliche erhielten einen Info Brief in dem ihnen Verhaltensregeln bei Auftreten von Symptomen an die Hand gegeben wurde.

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