Rosenmontagszug Rosenmontagszug dreht seine Runde im Rhein-Energie-Stadion

Köln · Corona macht erfinderisch: Statt quer durch die Stadt geht der Kölner Rosenmontagszug in diesem Jahr am 28. Februar durchs Rhein-Energie-Stadion. Das hat das Festkomitee Kölner Karneval bekannt gegeben.

 Zugleiter Holger Kirsch (l.) und Lutz Wingerath, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten GmbH, freuen sich auf das Rosenmontagsfest im Stadion.

Zugleiter Holger Kirsch (l.) und Lutz Wingerath, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten GmbH, freuen sich auf das Rosenmontagsfest im Stadion.

Foto: RPO/Festkomitee Kölner Karneval

Rund 4700 Teilnehmer aus 65 Karnevalsgesellschaften präsentieren den 8800 Besuchern auf den Tribünen und den Fernsehzuschauern des WDR insgesamt 22 Persiflagewagen, 20 Festwagen, Fußgruppen, Tanzgruppen, Spielmannszüge, Pferde, Kutschen, Bagagewagen und alles, was zum Zoch gehört. Und das Beste: Nach dem Rosenmontagsfest im Stadion werden alle Persiflagewagen auf insgesamt zwölf Plätzen in der Innenstadt ausgestellt. So können auch die Kölner, die nicht im Stadion sein können, „ihren” Rosenmontags­zoch erleben.

WDR überträgt ab 9.45 Uhr
live aus dem Stadion

„Ein Rosenmontag mit Hunderttausenden von Besuchern rechts und links des Zugweges ist in diesem Jahr pandemiebedingt leider immer noch nicht möglich”, sagt Zugleiter Holger Kirsch. „Damit aber möglichst viele Menschen trotzdem ein echtes Stück Rosenmontags-Gefühl bekommen, präsentiert der WDR den Zoch live und zeigt Höhepunkte ab 14.10 Uhr auch im Ersten. Im Stadion können 8800 sicher frenetisch feiernde Jecken und anschließend 24 Stunden lang alle Kölner auf Plätzen entlang des normalen Zugweges das Rosenmontagsfest erleben – also vom Chlodwigplatz über Rudolfplatz und Heumarkt bis zum Dom.”

Die TV-Übertragung des Zuges wird von Sabine Heinrich moderiert und von Guido Cantz und Monika Salchert ab 9.45 Uhr über drei Stunden lang live kommentiert. Im Zug werden Musikbeiträge von den Bläck Fööss, Fiasko und dem Klimpermännche zu sehen sein. Der feierliche Höhepunkt aber ist die Stadionrunde des Dreigestirns. Björn Heuser übernimmt das Warm-up im Stadion und stimmt das Publikum auf den Tribünen ein. Auch am Abend geht es Rosenmontag karnevalistisch weiter: Das Erste zeigt um 20.15 Uhr „Karneval in Köln“, die alljährliche Fernsehsitzung aus dem Kölner Gürzenich.

Neben den 8800 erlaubten, bunt kostümierten Jecken – darunter mit Unterstützung des LVR auch Blinde und Sehbehinderte sowie Menschen im Rollstuhl – werden drei Menschen, die sich in den vergangenen beiden Sessionen ganz besonders um den Kölner Karneval verdient gemacht haben, das Geschehen von der Nordtribüne aus verfolgen: Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie stehen im Mittelpunkt des „Festes am Hofe des Kölner Dreigestirns”.

Ihnen zu Ehren präsentieren sich die Karnevalsgesellschaften in – im Verhältnis zum „normalen” Rosenmontagszug recht kleinen – Gruppen zu jeweils 30 Personen. Daneben sorgen insbesondere Tanzgruppen und Spielmannszüge für Stimmung auf den Rängen und vor dem Bildschirm. „Ich bin froh, dass das Echo aus unseren Karnevalsgesellschaften für diesen sehr besonderen Zoch so einhellig positiv war”, freut sich Zugleiter Holger Kirsch. „Alle waren sofort Feuer und Flamme, obwohl der Zugweg nur 300 Meter beträgt und der Rahmen der Veranstaltung natürlich ein völlig anderer ist als in den vorherigen 198 Jahren der Rosenmontags­geschichte.”

Völlig anders und neu ist auch das Konzept der Ausstellung der Persiflagewagen, die vom Stadion aus in die Innenstadt fahren und dann auf einem Dutzend Plätzen 24 Stunden lang aus der Nähe zu sehen sein werden. Ob auf Chlodwigplatz, Severinskirchplatz, Waidmarkt, Schildergasse, Neumarkt, Rudolfplatz, Hohenzollernring, Appellhofplatz, Oper, Gürzenichstraße, Heumarkt oder vor dem Dom: An vielen Stellen in der Innenstadt kann man ein Stück Fastelovend erleben.

Zugleiter Holger Kirsch: „Die Persiflagen sind die Ausdrucksform des Karnevals, um Missstände anzuprangern und der Gesellschaft und der Politik den Spiegel vorzuhalten. Das können die Kölner in diesem Jahr ganz besonders intensiv betrachten, denn sie werden 24 Stunden lang zu sehen sein. So vermeiden wir auch Gedränge vor den einzelnen Wagen, die natürlich nachts beleuchtet sind und rund um die Uhr bewacht werden, denn man kann über die verschiedenen Plätze am Montagabend ebenso bummeln wie am Dienstagmittag. Nach dem Mini-Zoch in Zusammenarbeit mit dem Hänneschen-Theater im Vorjahr haben wir in diesem Jahr eigentlich einen Rosenmontag im XXL-Format, der zugleich Corona-konform ist.”

Der Vorverkauf für die Tribünenplätze im Stadion, die unter 2G-Plus-Bedingungen zur Verfügung stehen, beginnt Ende dieser Woche zum Preis von 11,11 Euro unter:

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