Interview Philipp Danne - vom Arzt zu Leonardo da Vinci

Der Kölner Schauspieler hat eine Hauptrolle bei der TV-Serie „In aller Freundschaft - die jungen Ärzte“.

 Clarissa trifft Leonardo da Vinci (Philipp Danne).

Clarissa trifft Leonardo da Vinci (Philipp Danne).

Foto: KiKA/Sabine Finger/Kika/Sabine Finger

Inwieweit bestimmt die Arztrolle im Fernsehen Ihren Alltag?

Philipp Danne: Ich bin viel zum Drehen in Erfurt, was mir aber auch reichlich Spaß macht. Dass mich mal jemand um Gesundheitstipps bietet und so die Realität etwas verschwimmen lässt, kommt schon mal vor. Antworten habe ich aber selten parat. Wir haben ja nicht Medizin studiert, sondern als Schauspieler nur Fachbegriffe für unsere Rolle auswendig gelernt. Aber ein paar Sachen bleiben auch hängen. Ich weiß inzwischen etwas mehr über den menschlichen Körper.

Wie bereiten Sie sich auf die Arztrolle vor?

Danne: Zu Beginn gab es eine medizinische Fortbildung mit Chirurgen und OP-Schwestern, um die Basics zu lernen. Dazu gehört das Messen des Blutdrucks genauso wie die Frage, wie man ein Skalpell hält. Am Set gibt es bei medizinischen Handgriffen und OPs immer eine medizinische Fachberatung. Wir sind zwar keine Doku, wollen aber doch so nahe wie möglich an der Realität sein.

Hatten Sie mal den Wunsch, Arzt zu werden?

Danne: Eigentlich nie, das war weit weg von dem, was ich machen wollte. Bei mir gab es immer den Wunsch, Schauspieler zu werden. Ich bewundere Ärzte, die den Menschen helfen. Mir wäre das aber zu viel Verantwortung. Wenn ich als Schauspieler einen Fehler mache, drehen wir die Szene noch einmal. Macht ein Arzt einen Fehler hat ein anderer Mensch ein großes Problem. Leute, die diese Verantwortung übernehmen, vor denen habe ich Respekt.

Was ist für Sie ein guter Arzt?

Danne: Ich erwarte von einem Arzt, dass er sich Zeit für mich nimmt – auch wenn das unter den heutigen Bedingungen nicht immer einfach ist. Aber es geht nicht darum, nur die Symptome zu behandeln – man muss auch nach den Ursachen von Erkrankungen forschen und Antworten finden.

Im Kika sind Sie am Sonntag bei „Triff“ als Leonardo da Vinci zu sehen. Wie kam es dazu?

Danne: Der Kika sitzt bei uns auf dem Gelände, da gab es schon vorher Kontakt. Die Rolle habe ich dann aber über meine Agentur angetragen bekommen. Als Referenz gab es die erste Folge mit Martin Luther. Das Format, bei dem ein Reporter in die Vergangenheit reist, hat mich sofort begeistert. Das ist etwas jenseits von Krimi und Klinik – mit historischen Kostümen und angeklebten Bärten. Außerdem ist es schön, eine Rolle für Kinder zu spielen, da man einiges auch etwas übertreiben bzw. mit einem Augenzwinkern spielen darf. Eine schöne Abwechslung zu den sonst ja doch etwas ernsteren „Erwachsenenformaten“. Die Figur von Leonardo Da Vinci hat mich auch begeistert. Er war ein universelles Jahrtausendgenie. Der war nicht nur der beste Maler, sondern auch ein unfassbar aktiver Wissenschaftler.

Wie wichtig ist Ihnen Ihre Heimatstadt Köln?

Danne: Köln bedeutet mir unheimlich viel. Wenn ich nach Hause fahre, den Rhein überquere und den Dom sehe, habe ich immer ein Lächeln auf dem Gesicht. Köln ist Heimat mit Freunden und Familie. Ich könnte es mir nie vorstellen, nur aus taktischen Gründen in eine andere Stadt zu ziehen. Meine Homebase in Köln sorgt auch dafür, dass Arbeit und Privatleben so gut nebeneinander laufen können.

Service: „In aller Freundschaft - die jungen Ärzte“: immer donnerstags 18.50 in der ARD. „Trifft“ mit Philipp Danne, Sonntag, 19.25 Uhr, bei Kika.

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