Offenbachplatz: Test für Brunnen

Der Bauzaun rückt näher an das Operngebäude heran und Teile des Platzes werden wieder freigegeben.

Köln. Gut drei Jahre lang haben Bauzäune den Blick und den Weg zum Offenbachplatz mitten in der Innenstadt versperrt — das wird sich in dieser Woche zumindest teilweise ändern. Gestern gab es einen ersten Probelauf für den Brunnen, um das Bauwerk und die neu installierte Technik in Augenschein zu nehmen und zu überprüfen.

Offenbachplatz: Test für Brunnen
Foto: Stephan Eppinger

So müssen zum Beispiel die Fontänen des Brunnens noch genau justiert werden. Diese sollen noch ein Drittel höher sprudeln, als das bislang der Fall war. Das erfolgt über die elektrische Steuerung und über die Pumpen. Ein Dauerbetrieb ist erst nach der Erledigung von kleineren Restarbeiten sowie möglicherweise vorzunehmenden Einstellungsänderungen möglich. Zunächst soll der Brunnen täglich von 10 bis 22 Uhr sprudeln. Später kann sich diese Zeit auch noch verlängern.

Die den Platz prägende Anlage wurde in den vergangenen Monaten optisch und technisch grundlegend erneuert. Sie erstrahlt jetzt im neuen Glanz, fast so wie bei der ersten probeweisen Inbetriebnahme im Jahr 1967. Seit gestern Mittag ist außerdem ein Teil der Fläche des Offenbachplatzes wieder begehbar. Sie wurde so wiederhergestellt wie sie der Künstler Jürgen Hans Grümmer entworfen und realisiert hatte. Die Bauzäune am Brunnen sowie auf der kleinen Platzfläche an der Brüderstraße rücken dafür näher an die vorhandenen Gebäude heran. Die hinter den Zäunen verbleibenden Bereiche müssen als Baustellenfläche noch zur Verfügung bleiben. Außerdem ist seit einigen Tagen die Bronzeskulptur „Sappho“ des Künstlers Emile Antoine Bourdelle auf den Platz an der Brüderstraße zurückgekehrt. Auch die ersten Sitzbänke wurden in diesem Bereich bereits aufgestellt.

Die offizielle Wiedereröffnung des Offenbachplatzes mit Brunnen, einschließlich der Öffnung des Durchgangs zwischen beiden Platzflächen, wird nach derzeitigem Stand der Planung im September dieses Jahres erfolgen. Alle Arbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung von Judith Grümmer, der Tochter von Jürgen Hans Grümmer, nach dessen Vorbild in den Jahren 1966/1967 Platz und Brunnenanlage angelegt worden sind.

Die Mosaikflächen des Brunnens wurden gereinigt, der Kalk entfernt und fehlende Mosaikflächen ergänzt. Die Arbeiten sind von erfahrenen Restauratoren in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege vorgenommen worden. Es wurde eine neue Brunnenkammer aufgestellt, in die eine Entkalkungsanlage eingebaut wurde. Damit soll verhindert werden, dass sich Kalk auf den vielen kleinteiligen Mosaikflächen ablagern kann. Die seit Jahren fehlenden Beleuchtungselemente im Brunnenbecken wurden mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet. Dies ermöglicht, dass die Flächen künftig das ganze Jahr angestrahlt werden und somit auch in den Wintermonaten ohne Wasser einen Blickfang darstellen.

Die Kosten betrugen laut Stadt rund 180 000 Euro. Gesammelt wurde das Geld auch durch besondere Spendenaktionen. So gab es beispielsweise die Opernschokolade, die noch vor einigen Jahren bei den Vorstellungen im Foyer am Offenbachplatz an die Besucher verkauft wurde. Gestern nahmen sowohl Grümmers Tochter Judith als auch dessen Ehefrau Irma den Platz und den Brunnen in Augenschein.

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