NS-Dok NS-Dokumentationszentrum feiert 40-jähriges Bestehen

Köln. · Die Anfänge im El-De-Haus am Appellhofplatz waren mühselig. Heute ist das NS-Dok eine Erfolgsgeschichte.

 Aktuell läuft im NS-Dok eine Sonderausstellung zu den „Kindern von Auschwitz“ - hier mit Ruth und Robert Büchler.

Aktuell läuft im NS-Dok eine Sonderausstellung zu den „Kindern von Auschwitz“ - hier mit Ruth und Robert Büchler.

Foto: Meyer/Archiv Alwin Meyer

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln begeht sein 40-jähriges Jubiläum. Am 13. Dezember 1979 beschloss der Rat der Stadt Köln die Einrichtung der Gedenkstätte Gestapogefängnis im EL-DE-Haus und die Gründung des Dokumentationszentrums zur Erforschung der NS-Zeit in Köln. Doch beide Teile des Beschlusses hatten nichts miteinander zu tun. Die Gedenkstätte wurde 1981 im EL-DE-Haus eingeweiht, und für das Dokumentationszentrum eine Personalstelle im Stadtarchiv eingerichtet. Die Entwicklung des NS-Dokumentationszentrums gestaltete sich über eine lange Zeit recht mühselig.

Seit Mitte der 1980er Jahre forderte eine Bürgerinitiative, ein tatsächliches Dokumentationszentrum zu schaffen. 1987 beschloss der Rat ein weiteres Mal die Gründung eines Dokumentationszentrums. Es wurden drei weitere Stellen geschaffen. 1988 zog das NS-Dokumentationszentrum ins EL-DE-Haus. Entscheidend war es, dass 1997 der erste große Umbau fertiggestellt werden konnte. Dauerausstellung, Raum für Sonderausstellungen, Vortragsraum, Bibliothek entstanden. Die personelle Ausstattung hatte sich jedoch auf dem Niveau des Beschlusses von 1987 eingefroren. Hinzu kamen lediglich eine Stelle für das Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie zwei größere Projekte zur Geschichte der Polizei und der Zwangsarbeit.

Erst in den 2000er Jahren nahm die positive Entwicklung Schwung auf. 2008 wurde eine pädagogische Stelle eingerichtet und die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum geschaffen. 2013 folgte die Dokumentation mit personellem und räumlichem Ausbau. Bis heute konnte die Anzahl der Stellen vervierfacht und damit die Arbeitsfelder stark erweitert werden.

Nach der Neugestaltung der Gedenkstätte und der Modernisierung der Dauerausstellung folgte die erste große Erweiterung in den Jahren 2012/13 mit der Übernahme der Galerie, der Einrichtung eines Pädagogischen Zentrums, neuen Räumen für Bibliothek und Dokumentation und vor allem mit dem Denkmal im Innenhof als Teil der ehemaligen Hinrichtungsstätte. 2017 beschloss der Rat den Ausbau zum „Haus für Erinnern und Demokratie“. Am 1. Juli 2019 konnte das NS-Dok die dafür notwendigen beiden oberen Etagen im EL-DE-Haus übernehmen und ist nun alleiniger Nutzer des EL-DE-Hauses.

Das NS-Dokumentationszentrum hat sich zu einer national und auch international sehr beachteten und vielfach ausgezeichneten Einrichtung entwickelt. Es verzeichnet seit 18 Jahren jedes Jahr einen neuen Besucherrekord und entwickelt stets ein umfangreiches Programm mit unter anderem sieben bis acht Sonderausstellungen, Wanderausstellungen, mehr als 2.200 Führungen und über 220 Veranstaltungen im Jahr. step

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