Naturerlebnis für junge Forscher

Seit 30 Jahren gibt es in Opladen das Naturgut Ophoven. 30 000 Kinder sind dort jedes Jahr zu Gast.

Leverkusen. Wer sich dem Naturgut Ophoven in Opladen nähert, sieht schon von weitem die große, bewegliche Sonnenblume, die der aus Leverkusen stammende Künstler Odo Rumpf aus alten Autobahnschildern geschaffen hat. Nur wenig weiter zeigt der riesige Recyclist, wie man aus weggeworfenen Dingen eine beeindruckende Skulptur schaffen kann. Dazu zählt auch das Wasserrad, das ebenfalls von Rumpf aus den blauen Schildern gebaut wurde.

Naturerlebnis für junge Forscher
Foto: Naturgut

1984 entstand aus dem leerstehenden Bauernhof am Wiembach das heutige Naturgut. Dessen Ursprünge liegen in einer Wasserburg aus dem 13 Jahrhundert, von der nur noch die Grundmauern der heutigen Burg übriggeblieben sind. Anfang der 80er Jahre befand sich das Anwesen in einem desolaten Zustand. Das änderte sich schnell, als der junge Verein aktiv wurde und die ersten Umweltprogramme für Schulen anbot.

Inzwischen ist das Naturgut das größte Umweltzentrum in NRW und eines der größten in Deutschland. Auch die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel war als Umweltministerin schon vor Ort in Opladen. Jedes Jahr kommen mehr als 30 000 Kinder aus Kindergärten und Schulklassen zum Naturgut. Das Einzugsgebiet reicht von Bonn und Aachen bis nach Oberhausen im Ruhrgebiet. Und zu erleben gibt es viel von der Energiestadt als Museum in den alten Gutsgebäuden bis zu den großen Garten- und Teichanlagen auf dem sechs Hektar großen Außengelände.

Dort findet sich seit 2013 der Klimaerlebnispark mit Klimapfaden und bunten Infostelen, an denen sich Kinder spielend über den Klimawandel informieren können. Dort werden interaktiv Themen wie Müll, Wohnen oder Mobilität vorgestellt. So erfahren die Besucher, wie viel CO2 durch ihre Anreise erzeugt wurde und mit welchen alternativen Verkehrsmitteln man umweltfreundlicher hätte anreisen können. Ganz praktisch können auch Solarpanels so nach der Sonne ausgerichtet werden, dass sie die optimale Energie liefern.

Bei den Gärten des Naturguts ist Vielfalt angesagt. Die beginnt schon bei der großen nicht gedüngten Blumenwiese oder beim Bienengarten, wo man den fleißigen Insekten bei der Arbeit zuschauen kann. Dazu kommen Bauern- und Stautengärten oder auch der Aromapfad mit duftenden Kräutern. Beim Vogelhaus erfahren die Gäste zudem wie Vögel brüten.

In den Schulgärten können die Kinder von Grundschulen ihre eigenen Kartoffeln anpflanzen und später auch ernten. Die Nachfrage ist derzeit so groß, dass das Projekt schon auf Jahre ausgebucht ist. Spannend ist auf jeden Fall der Energiegarten, denn dort werden Pflanzen wie Mais, Kartoffeln, Flachs und Weiden gezeigt, die als nachwachsende Rohstoffe Energie liefern.

Für das Amphibion wurden vor zwei Jahren auf dem Gelände vier Teiche angelegt, die einheimischen Amphibien als Zuhause dienen. Vor Ort können jungen Forscher mehr über den Lebensraum Wasser herausfinden. Für ein Abenteuer oder einfach nur ein gemütliches Picknick bietet sich auch der Lauf des Wiembachs an, der direkt durchs Naturgut fließt. Dort gibt es auch den Erlebnispfad, wo man die Natur barfuß erspüren kann.

Falls einmal in den Sommerferien die Sonne nicht scheinen sollte, können die kleinen und großen Besucher das Museum Energiestadt besuchen. Direkt am Eingang geht es um das Thema Sinnestäuschungen, so wie bei dem Loch im Boden, das unglaublich tief ausschaut, das in Wahrheit aber gerade mal zehn Zentimeter in die Tiefe geht. An Fitnessgeräten kann man schweißtreibend Energiepunkte sammeln und dann testen, wie schnell diese mit Geräten wie einem Föhn oder einem Computer wieder aufgebraucht werden.

Seit 2012 gibt es die Ausstellung Klimaglück auf der ersten Etage. Dort erfahren die Kinder, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Menschen in Ländern auf den verschiedenen Kontinenten hat. Besucht werden Eskimos genauso wie indische oder afrikanische Familien. Vor Ort kann zum Beispiel getestet, werden, wie schwer ein Eimer Wasser von der Quelle zum Dorf geschleppt werden muss.

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