Moschee-Eröffnung Nach Facebook-Post - Kölner Polizei fürchtet Massenandrang bei Moschee-Eröffnung

Köln · Ein Facebook-Post der islamischen Organisation Ditib hat am Mittwoch zu einem Gespräch zwischen der Kölner Polizei, der Ditib und dem türkischen General-Konsul geführt

Die Ditib-Zentralmoschee in Köln wird am Samstag eröffnet.

Die Ditib-Zentralmoschee in Köln wird am Samstag eröffnet.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Das teilt die Polizei am Mittwochabend in einer Presseerklärung mit. Inhalt des Postings vom 23. September: Die Ditib habe ausdrücklich „alle deutschen und türkischen Freunde und Freundinnen" aufgerufen, zur Moschee-Eröffnung am kommenden Samstag zu kommen. Dieses Posting, so die Einschätzung der Polizei, könne „erhebliche Auswirkungen auf die Anzahl der erwarteten Zuschauer haben.“ Bei Facebook online (Stand: 26.9., 22 Uhr) ist ein Posting vom 24. September, das einen ähnlichen, jedoch abgeschwächten Aufruf enthält: „Alle unsere deutschen und türkischen Freundinnen und Freunde sind herzlich eingeladen“, heißt es dort.

Zur Eröffnung der Vorzeige-Moschee wird neben zahlreichen Interessierten als Ehrengast der türkische Präsident Erdogan erwartet. Köln bereitet sich auf einen Tag im Ausnahmezustand vor. Schon gehen die zuständigen Behörden davon aus, dass es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen wird, berichten mehrere regionale Medien unter Berufung auf Polizeikreise.Der leitende Polizeidirektor Klaus Rüschenschmidt habe in dem Gespräch deutlich gemacht, dass die Polizei vor dem Hintergrund der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen maximal 5000 Besuchern den Zugang zur Moschee an der Venloer Straße ermöglichen werde: "Wir können aus Sicherheitsgründen nicht zulassen, dass eine größere Menschenmenge in den abgesperrten Bereich gelangen kann." Die Gäste müssten zudem alle kontrolliert werden, bevor sie die Zone betreten.

Am Donnerstag soll es noch einen Ortstermin an der Moschee geben, um das weitere Vorgehen zu beratschlagen, so die Polizei. Und: „Im Gespräch wurde die DITIB nochmal darauf hingewiesen, dass sie ein Sicherheitskonzept vorlegen muss“, heißt es in der Polizei-Erklärung weiter.

Derweil hat am Nachmittag die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ihre Teilnahme an der Moschee-Eröffnung abgesagt:„Ich bedauere es sehr, dass die Gesamtumstände des Besuches des türkischen Präsidenten dazu geführt haben, dass ich den Entschluss fassen musste, der Eröffnung der Moschee fernzubleiben“, teilte die Politikerin am Mittwoch mit.

Reker begründete die Absage mit dem Verhalten der Türkisch-Islamischen Union Ditib, zu der die Moschee gehört. Sie sei vom Umgang mit der Stadt enttäuscht, erklärte Reker. Noch drei Tage vor der Eröffnung seien Ablauf und Rolle der Stadt „völlig ungeklärt“ geblieben.

Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will der Eröffnung fern bleiben: Laschet habe mehrfach betont, internationale Beziehungen bräuchten den offenen Austausch und auch den kritischen Dialog. Dazu sei er bereit. Eine gemeinsame Eröffnung der Moschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib erscheine dazu aber „nicht der geeignete Ort“ zu sein. „Dafür steht der Ministerpräsident nicht zur Verfügung“, hatte seine Staatskanzlei mitgeteilt. Für Laschet sei es „unerlässlich, dass ein Besuch auch Gelegenheit gibt zum Austausch unterschiedlicher Ansichten“.

(red (mit Material von dpa))
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