Interview Mit einem Video fing alles an

Der Kölner Freerunner Andi Wöhle (28) tritt bei „Frag doch mal die Maus“ gegen den Hund Charly auf dem Agility Parcours an. Wir haben ihn am Dom getroffen.

 Der Freerunner Andi Wöhle zeigt vor dem Kölner Dom einen seiner Sprünge.

Der Freerunner Andi Wöhle zeigt vor dem Kölner Dom einen seiner Sprünge.

Foto: Eppnger/Eppinger

Wie sind Sie zu Parkour und Freerunning gekommen?

Andi Wöhle: Ich habe 2007 im Internet ein Video gesehen und wollte es dann direkt mit einem Kumpel ausprobieren. Wir wussten allerdings nicht so richtig, was wir da getan haben. Das hat sich geändert, als ich Leute getroffen habe, die den Sport schon seit Längerem betreiben. Ich bin dann drangeblieben und bin seit 2011 Profi.

Wie trainiert man für Parkour und Freerunning?

Wöhle: Meistens draußen in der urbanen Umgebung. Das fängt ganz klein mit Sprüngen vom Bordstein an und steigert sich dann zu Mauern, Geländern und Wänden. Man muss dabei die mentale Blockade überwinden. Der Kopf sagt oft Nein zu dem, was man da gerade machen will. Es ist aber auch wichtig, sich selbst richtig einschätzen zu können. Man sollte sich wirklich sicher sein, dass man den Sprung auch schafft.

Wie groß ist das Verletzungsrisiko?

Wöhle: Nicht größer als bei anderen Sportarten auch. Bei mir ist es bislang bei Schürfwunden und Prellungen geblieben. Zweimal habe ich mir die Bänder am Fuß angerissen.

Wie sieht es mit der Toleranz der Mitmenschen aus, wenn man im öffentlichen Raum trainiert?

Wöhle: Die positiven Reaktionen überwiegen. Die Leute interessieren sich für das, was wir machen und wollen mehr über den Sport erfahren. Da kommt man schnell ins Gespräch. Natürlich kann es auch immer mal wieder passieren, dass man zum Beispiel von der Polizei oder dem Ordnungsamt weggeschickt wird.

Trainieren Sie alleine oder auch in der Gruppe?

Wöhle: Es gibt Trainingscommunities. Da trifft man sich an bestimmten Orten und trainiert gemeinsam. So kann man immer wieder etwas dazu lernen.

Sie sind Profi. Wie kann man von Parkour leben?

Wöhle: Ich gehöre zum größten Team in Deutschland. Das trägt den Namen Ashigaru, was auf Japanisch „leichtfüßig“ bedeutet. Wir machen Shows und andere Produktionen weltweit. Es gibt aber auch Jobs als Stuntman bei Filmen wie „Tarzan 3D“ oder „Das Sams im Glück“. Dazu kommen Imagefilme für Unternehmen. Außerdem werden wir auch von Sponsoren unterstützt.

Wie sind Sie zur Samstagabendshow mit der Maus gekommen?

Wöhle: Der Kontakt ist über Ernst Reimann, dem Stuntkoordinator der Sendung, entstanden. Bei meinem ersten Auftritt habe ich versucht als Mensch, einen Looping zu laufen. Das hat im Training ein paar Mal geklappt, in der Show dann leider nicht. Später bin ich auch gegen einen Reiter und sein Pferd angetreten. Da hatte ich dann die Nase vorne.

Und jetzt geht es am kommenden Samstag gegen einen Hund.

Wöhle: Und das war unfassbar schwer. Der Hund ist deutlich flinker als ein Mensch und er legt sich besser in die Kurven. Wie das Duell ausgeht,verrate ich natürlich nicht.

Welche Beziehung haben Sie persönlich zur Maus?

Wöhle: Als Kind habe ich die Sendung natürlich gerne geschaut. Dann habe ich die Maus etwas aus den Augen verloren. Das hat sich jetzt mit der Show aber wieder verändert. Ich finde es schön, etwas für Kinder zu machen. Außerdem ist das Team wirklich toll.

Service: „Frag doch mal die Maus“, am Samstag, 23. März, um 20.15 Uhr in der ARD.

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