Fahrradwerkstatt Mit dem Van von Veedel zu Veedel

Köln · Was 2016 mit der Idee von zwei radbegeisterten Finnen begonnen hat, zählt mittlerweile zu Europas größten Anbietern für mobile Fahrradwartungsdienste. Inzwischen ist man in den Niederlanden und Großbritannien genauso präsent wie in Deutschland. Dort hat man nach der Zentrale in Hamburg und Niederlassungen in Düsseldorf, Berlin und München in Köln gerade den fünften Standort eröffnet.

 City-Managerin Anna Altendorfer arbeitet seit gut einem Jahr bei der mobilen Fahrradwerkstatt Yeply.

City-Managerin Anna Altendorfer arbeitet seit gut einem Jahr bei der mobilen Fahrradwerkstatt Yeply.

Foto: Stephan Eppinger

In mehr als 100 Orten in Deutschland bieten die inzwischen 70 Mitarbeiter ihre mobilen Reparaturdienste an. Bis zum Jahresende sind sieben weitere deutsche Standorte geplant. 

Dazu gehört die Nachbarschaftsschicht, bei der der Werkstattwagen von Veedel zu Veedel fährt, um dort vor Ort zwischen 15 und 21 Uhr die mobile Reparaturstelle im schwarz-gelben Van anzubieten. Dort gibt es im Wagen zwei Reparaturplätze, ein dritter kann bei Bedarf vor dem Sprinter aufgebaut werden. Im Van ist Werkzeug genauso vorrätig wie die gängigen Ersatzteile inklusive eines Reifenlagers. 

Terminvereinbarung oder spontaner Besuch sind möglich

„Man kann auf unserer Internetseite sehen, wo der Van in den kommenden Tagen hinkommt und dann online einen Termin vereinbaren. Aber auch spontane Besuche sind möglich. Der Schwerpunkt liegt auf der regelmäßigen Wartung des Fahrrads oder E-Bikes. Natürlich helfen wir auch bei einer Panne. Ein kompletter Check kostet 85 Euro. Es kann aber auch ein Abo abgeschlossen werden, bei dem man 9,90 Euro im Monat zahlt. Dann kann man so oft vorbeikommen, wie man möchte“, sagt City-Managerin Anna Altendorfer. Sie arbeitet seit gut einem Jahr für Yeply: „Ich bin mit dem Rad zum Vorstellungsgespräch nach Hamburg gefahren und bin dann schon ein paar Tage später als feste Mitarbeiterin mit dem Travel-Van nach Hause gekommen. Diese Fahrzeuge setzen wir an den Orten ein, wo wir noch keine festen Standorte haben“, erklärt Altendorfer.

Vor Ort werden zunächst die Daten des Fahrrads und von dessen Besitzer digital aufgenommen. Danach erfolgt ein Schnellcheck des Rads am Van. Im Anschluss gibt es einen Kostenvoranschlag, wenn Ersatzteile gebraucht werden. Per SMS erfährt der Kunde, wann sein Rad fertig ist und er es wieder am Van abholen kann. „Das ist in 99 Prozent der Fälle bei einer Abgabe bis 18 Uhr noch am gleichen Tag der Fall. Während der Reparatur wird alles, was am Rad getan wird, digital erfasst und abgespeichert. Diese Daten können von uns, aber auch vom Besitzer selbst, mit einem am Rad angebrachten QR-Code abgerufen werden. Sollten unerwartet größere Schäden während der Reparatur festgestellt werden, informieren wir den Besitzer und bitten um seine Zustimmung“, sagt Deutschlandchef Wojtek Dziegelewski. 

Natürlich hat auch der mobile Reparaturservice seine Probleme mit dem anhaltenden Mangel bei den Ersatzteilen im Radbereich. „Wir haben aber alle gängigen Ersatzteile auf Lager und sind teilweise dazu übergegangen, diese bei Bedarf auch selbst zu produzieren. Nur bei Spezialteilen dauert es manchmal etwas länger. Insgesamt ist die Versorgung mit Ersatzteilen aber etwas besser geworden.“ 

Das Geschäftsmodell des finnischen Start-ups beruht neben dem Privatkundengeschäft auf zwei weiteren Säulen. Zum einen kümmert man sich bei Yeply um die großen Radflotten von Lieferdiensten wie Lieferando. Zum anderen kommt der Van nach Vereinbarung von 8 bis 15 Uhr auf das Gelände von Unternehmen, wo Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit pendeln, dieses während der Arbeitsstunden durchchecken lassen und zum Feierabend wieder mit nach Hause nehmen können.

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