Linie 1 KVB tauscht mehr als vier Kilometer Schienen aus

Köln. · Die Stadtbahnlinie 1 fährt bis zum 12. August nur bis zur Haltestelle „Refrath“. Anschließend fahren Ersatzbusse.

 Die KVB tauscht zwischen Frankenforst und Bensberg die veralteten Schienen aus.

Die KVB tauscht zwischen Frankenforst und Bensberg die veralteten Schienen aus.

Foto: Eppinger, Stephan

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sanieren seit gestern die Schieneninfrastruktur der Stadtbahnlinie 1 zwischen Frankenforst und Bensberg. Bis Montag, 12. August, fahren die Stadtbahnen der Linie 1 deshalb von Köln kommend nur bis zur Haltestelle „Refrath“, da dort eine Wendeschleife besteht, und von dort wieder zurück nach Köln. Im Linienabschnitt zwischen der Haltestelle „Refrath“ und der Endhaltestelle „Bensberg“ wird ein Ersatzbuss-Verkehr eingerichtet. Die Maßnahme kostet rund 2,1 Millionen Euro, die die KVB komplett aus eigenen Mitteln aufbringt.

Die Schieneninfrastruktur der Linie 1 in Bergisch Gladbach ist rund 40 Jahre alt. Täglich fahren hier bis zu sechs Bahnen je Stunde und Richtung. Die Gewichtsbelastung auf den Gleisen – jede Stadtbahn in Doppeltraktion wiegt etwa 120 Tonnen – und der ständige Kontakt von Rädern und Schienen auf der geraden Strecke, in Kurven und in Weichen führen zum Verschleiß. Nun muss die Infrastruktur erneuert werden, um den komfortablen und sicheren Stadtbahnbetrieb weiterhin zu ermöglichen.

Auf der rund 1,7 Kilometer langen Strecke zwischen der alten Eisenbahnüberführung an der Eichenhainallee im Frankenforst und der Ferdinand-Stucker-Straße in Bensberg werden rund 4300 Meter alte Schienen, etwa 3500 Schwellen und rund 6200 Tonnen Schotter entfernt. Dann wird das Bodenmaterial bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern entnommen. Anschließend wird eine Geotextilmatte auf der Sohle der Baugrube ausgelegt und über diese eine Schicht aus mineralischem Material aufgefüllt. Danach werden die neuen Schienen und Schwellen montiert und mit neuem Schotter umgeben. Darauf folgend werden die Schienen miteinander verschweißt und geschliffen. Abschließend wird der Schotter durch eine spezielle Gleisstopfmaschine mehrmals gestopft, um den Gleiskörper zu festigen.

Mit der Baumaßnahme wird auch die Wasserführung unterhalb des Gleisbaus verbessert. Der Streckenabschnitt befindet sich im Bereich eines alten Bruchwaldes mit hohem Wasserstand. Das Gewicht der Stadtbahnen führte bisher zum Eindrücken der Schienen in den wasserführenden Grund, was zu einer Verschlammung führte und damit die Festigkeit des Gleisunterbaus beeinträchtigte. Nun wird das Wasser durch Sammelrohre und veränderte Gleisbauprofile abgeleitet und der Gleiskörper durch die Geotextil-matte und das mineralische Material vor zu starkem Wassereindrang geschützt. Dadurch muss der Gleisschotter künftig weniger häufig zur Stabilisierung gestopft werden.

Die Trennung der Stadtbahnlinie ist notwendig, da entlang der zu sanierenden Strecke im Zweischichtbetrieb gearbeitet wird und hierfür beide Fahrtrichtungen benötigt werden. Die Trennung endet am 12. August um 3 Uhr. Während der Trennung fahren die aus Köln kommenden Stadtbahnen nach normalem Fahrplan bis zur Haltestelle „Refrath“ und wenden in der dortigen Stadtbahnschleife. Auch für die Fahrten ab Refrath in Richtung Köln wird der Fahrplan nicht verändert. Im Linienabschnitt zwischen den Haltestellen „Refrath“ und „Bensberg“ fahren Ersatzbusse auf zwei unterschiedlichen Rundläufen. howa

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