Buchtipp Krimi: Kölner Autorin blickt zur Küste

Von Stephan Eppinger · Fast ihr ganzes Leben hat Annemie Engel in ihrer Backstube zu gebracht. Den Kontakt zu anderen Menschen hat sie dabei nach Möglichkeit gemieden. Jetzt ist für die Konditorin alles anders. Die jungen Leute Maike und Farin sind bei ihr eingezogen und haben ihr Café auf Vordermann gebracht.

 Tide, Tod, und Tüdelkram

Tide, Tod, und Tüdelkram

Foto: step/Emons

Auch Werner, der Vater von Maike, ist aufgetaucht. Er ist die alte Jugendliebe von Annemie und Werner scheint noch immer etwas für sie zu empfinden.

Gemeinsam brechen beide zu Annemies ersten Urlaub an die Küste auf. Dort erwartet die 65-Jährige nicht nur Strand und Meer, sondern auch das Konzert ihres Schlageridols Peter Juwel, dessen Musik ihre Torten zu Stars macht. Doch beim ersten Strandspaziergang findet Annemie den Sänger tot auf der Kurbühne. Als sie die Polizei informiert, ist die Leiche jedoch plötzlich verwunden. Zu ihrer Überraschung steht ihr Idol am Abend quicklebendig auf der Bühne. Doch irgendwas stimmt nicht mit ihm.

Am nächsten Morgen gibt es für die Urlauberin ein Déjà-vu: Schon wieder liegt ein Toter auf der Bühnentreppe und schon wieder ist es Peter Juwel. Jetzt bleibt Annemie bei den Toten und wird prompt von der Polizei unter Mordverdacht mit aufs Revier genommen. Nur ihre Pensionswirtin Sonja Hansen kann sie mit einem Alibi retten. Doch um wirklich von jedem Verdacht befreit zu werden, muss der wahre Mörder schnell gefunden werden. Die Polizei scheint, dazu nicht in der Lage zu sein. So nimmt die „Miss Marple der Konditoren“ zusammen mit ihrem Freund Werner die Ermittlungen selbst in die Hand.

Backen und Ermitteln
gehen Hand in Hand

Doch es gibt neue Herausforderungen für die Urlauber. Sonja Hansen stürzt die Kellertreppe hinunter und bricht sich den Arm. Nun übernehmen ihre Gäste das Café, die Pension und die beiden pubertierenden Töchter. Endlich kommt Annemie wieder in eine Backstube und kann sich bei ihren Torten verwirklichen. Doch auch der Mörder muss gefunden werden, jetzt heißt es gleichzeitig backen und ermitteln.

Der neue Krimi der Kölner Autorin Elke Pistor knüpft an deren erfolgreichen Weihnachtskrimis an, bei den die Konditorin mit der Lizenz zum Ermitteln bereits eine tragende Rolle gespielt hatte. Zu den Stärken des Krimis zählt die liebevolle Art und Weise, mit der die Autorin die Charaktere in Szene setzt - mit all ihren Stärken und Schwächen. Mit viel Humor und Kreativität löst Annemie ihre Fälle ziemlich unkonventionell und verzaubert die Leser dabei mit ihren Torten und anderem Gebäck. Die Rezepte dazu finden sich ebenfalls im Buch - von der Regenbogentorte über die schnellen Brownies bis zu den Brötchen „Meeresblick“.

 

Elke Pistor: Tide, Tod und Tüdelkram, Emons-Verlag, 256 Seiten, 12 Euro

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