Klassik : Alte Musik neu zum Leben erweckt
Köln Vom 21. bis zum 29. März gibt es in Köln eine Neuauflage des Festivals mit vielen ungewöhnlichen Konzertformaten.
Den Machern geht es darum, ein Labor des Komponierens, der Experimentierens und des Improvisierens zu schaffen, in dem ungewöhnliche Konzertformate eher die Regel als die Ausnahme sind. Gängige Erwartungshaltungen und gewohnte Programmformate werden so hinterfragt.
Als Vorschau gibt es einen Musikmarathon in der Stadt
Dazu gehört auch die Preview des Festivals in Form eines Musikmarathons am 21. März mitten in der Stadt. Der Tag beginnt mit dem Eröffnungskonzert „Call & Response“ in der Kirche St. Andreas mit Klagegesängen und Responsorien. Weitere Orte für die kleinen Konzerte sind die Hochschule für Musik und Tanz, das Bechstein-Zentrum in den Opern Passagen, die Fronleichnamskirche der Ursulinen und das Museum für angewandte Kunst (Makk), wo beim Finale Gypsy-Musik auf Barockklänge treffen wird.
Das eigentliche Eröffnungskonzert am 25. März findet in den Ehrenfelder Balloni-Hallen statt. Dort geht es darum, welche Musik alt neu und welche als alt identifiziert wird. Regeln und Vorurteile werden in diesem Konzert unterlaufen, in dem renommierte Komponisten der Alten Musik und neue Auftragskompositionen, die von jungen Musikern im Stil des Barocks geschaffen worden sind. Da fragt sich beim Auftritt des jungen Orchestra Kairos, was ist das Original und was ist die Fälschung.
Direkt im Anschluss trifft das Ensemble B.O.X (Baroque Orchestration X) am gleichen Ort auf die Indieband Dez Mona – beide stammen aus Belgien und kreieren mit „Saga“ eine einzigartige Mischung aus Barock, Pop und Indie. Am 26. und 27. März kommen beim „Geschmack der Klänge“ im Zamus unter dem Heliosturm zwei Sinne aufeinander zu – das Schmecken und das Hören. Bei einem Vier-Gänge-Menü kooperieren der Flötist Roy Amotz und die Kunstköchin Asli Hatipoglu und das Gourmetdinner trifft auf Musik von Bach, Debussy und Gilutz.
Bei „Kopieren ist Kreieren“ wagt der Cembalist Elam Rotem in der Christuskirche mit seinem Vokalquintett Profetti della Quinta mit „Joseph und seine Brüder“ als biblisches Musiktheater in drei Akten eine Neukomposition im Stil von Claudio Monteverdi. Bei „Retrouvé“ im Basement der Christuskirche verbinden sich mit sYn.de abendländische Alte Musik mit Eigenkompositionen, Volksmusiktraditionen, imaginärer Folklore, indischer Silbensprache und Ostinato-Improvisationen zu einem neuen, alten Klangkosmos.