Köln: Trauerkundgebung für „Charlie Hebdo“ und „Kögida“-Demo

Köln (dpa). Eine Woche nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris hat das Bündnis „Köln stellt sich quer“ am Mittwoch seine Trauer bekundet. Unter dem Motto „Wir sind Charlie - Für Freiheit und Vielfalt“ kamen etwa 3000 Menschen in der Kölner Innenstadt zusammen.

Der Schriftsteller Navid Kermani (47) hielt eine Rede. Zeitgleich hatte die islamkritische Pegida-Bewegung, die sich in Köln als „Kögida“ bezeichnet, wenige hundert Meter entfernt zu einer Demonstration vor dem Hauptbahnhof aufgerufen. Nach Polizeiangaben versammelten sich hier 80 bis 100 Teilnehmer.

Kermani sagte, Freiheit und Gleichheit seien nicht das ganze Erbe der französischen Revolution. „Die letzten Tage haben uns daran erinnert, dass wir bei allen politischen Rechten und gesetzlichen Regeln immer auch das Moment der Brüderlichkeit im Blick haben müssen, der Empathie, des Einstehens für den Schwächeren, der Gastfreundschaft gegenüber dem Fremden, der Solidarität mit dem Verfolgten.“

Anders als vor zehn Tagen blieb der Dom beleuchtet. Am 5. Januar hatten in Köln einige hundert Pegida-Anhänger demonstriert, während mehrere tausend Menschen dem Aufruf von „Köln stellt sich quer“ folgten und vor rechtem Gedankengut warnten. Als Zeichen des Protests gegen Islam- und Ausländerfeindlichkeit war das Licht am Dom abgeschaltet worden. Das bleibe aber ein einmaliges Signal, teilte das Domkapitel in dieser Woche mit, „Kögida“ solle nicht durch Wiederholung aufgewertet werden.

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