Karneval Köln sieht sich gut gerüstet für den Straßenkarneval

Bis zu 2200 Polizisten sind in der Kölner Innenstadt im Einsatz. Erstmals gibt es sonntags und montags ein LKW-Fahrverbot.

Karneval: Köln sieht sich gut gerüstet für den Straßenkarneval
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Köln. „Die typische kölsche Toleranz bringen wir denjenigen entgegen, die diese selbst wertschätzen und leben. Wer das nicht tut, hat in Köln nichts zu suchen. Niemand soll aus Angst auf seine Teilnahme am Straßenkarneval verzichten müssen“, sagt Kölns OB Henriette Reker.

Dort sieht man sich in Sachen Sicherheit gut aufgestellt und baut auf die erfolgreichen Vorkehrungen des vergangenen Jahres auf. Man habe das Konzept weiterentwickelt und angepasst, heißt es von der Stadt. Neu ist in diesem Jahr das Fahrverbot für Lastwagen am Karnevalssonntag und Rosenmontag bei den großen Umzügen in der Innenstadt.

Wie schon erstmals bei den Kölner Lichtern erprobt, wird es im Bereich der Innenstadt wieder Sperren gegen das unkontrollierte Einfahren von Fahrzeugen geben, wie dies bei den Terroranschlägen von Nizza und Berlin der Fall war. Diese bestehen aus Betonsperren und quergestellten Polizeifahrzeugen. An den Kontrollpunkt werden Polizisten „mit besonderer Schutzausstattung und Bewaffnung eingesetzt“.

Wie im Vorjahr wird die Personalstärke der Polizei wieder massiv verstärkt: So sind an Weiberfastnacht rund 2200 Beamte im Einsatz, am Karnevalssonntag sind es 1300 und am Rosenmontag 1700 zusätzliche Kräfte, die die Großveranstaltungen absichern. Die Bundespolizei ist in Köln mit 300 Beamten im Einsatz und für den Schutz des Hauptbahnhofs sowie des Deutzer und des Südbahnhofs zuständig. Man werde mit zivilen und uniformierten Kräften in den Zügen unterwegs sein und bei Verdachtsfällen eingreifen.

Das betont auch der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies: „Jegliche Form von Gewalt hat im Karneval nichts verloren. Wir gehen deshalb konsequent gegen alle vor, die über die Stränge schlagen. Das gilt für alkoholisierte Aggressoren genauso wie für Sexualstraftäter, die ein Nein einer Frau nicht akzeptieren.“ Am Senats-Hotel unweit des Doms gibt es beim Straßenkarneval ein Beratungsmobil für Frauen und Mädchen, die von sexuellen Übergriffen betroffen sind.

Mit mehr Personal als gewöhnlich geht auch die Stadt ins jecke Treiben. Dort sind bis zu 130 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sowie 46 Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung im Einsatz. Besonders intensive Präsenz gibt es an der Feierschwerpunkten Altstadt, Hauptbahnhof, Zülpicher Viertel, Rheingarten, Ringe und an der Friesenstraße.

Beim Sicherheits- und Servicepersonal der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wird es insgesamt an allen Tagen 945 Schichteinsätze geben, das sind 300 mehr als im Vorjahr. Zudem werden 1800 zusätzliche Fahrten von Stadtbahnen und Bussen angeboten.

Weitere Sicherheitsvorkehrungen von Stadt und Polizei sind Videoüberwachung und festinstallierte Zusatzbeleuchtungen an kritischen Punkten in der Stadt. Komplett gesperrt wird der Rathenauplatz, der als „Feier-Brennpunkt“ gilt. Geleitet wird das gesamte Geschehen vom Koordinierungsstab im Rathaus, der sich unter anderem aus Polizei, Stadt, KVB, Abfallwirtschaftsbetrieben und Festkomitee zusammensetzt.

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