Spannung Köln-Krimi: „Faller und der Pate von Köln“

Köln · Eine Arbeitsreise nach New York machte einst aus dem Kölner Lokaljournalisten Robert Faller einen Starreporter. Vor Ort hatte er die Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 erlebt.

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Foto: Verlag/Emons

Ein plötzlich aus einer mächtigen Staubwolke gefallenes Tagebuch hatte ihm Einblicke in das Leben einer Frau ermöglicht, die die Anschläge auf die Wolkenkratzer nicht überlebte.

Gut 20 Jahre nach diesem Ereignis ist vom Ruhm nichts mehr übrig geblieben. Faber hält sich mit gefällig geschriebenen Büchern über Firmengeschichten gerade so über Wasser. Ein Skandal hatte ihn seinen Job und seinen Ruf als seriöser Journalist gekostet. Eine mächtige Organisation hatte ihn in eine Falle gelockt und ihm eine falsche Verschwörungsgeschichte aufgetischt.

Als Faller schon ganz am Boden war, wendete sich das Blatt. Er lernt die bekannte Künstlerin Helen kennen. Auch sie muss um ihre Reputation kämpfen, nachdem ihr Ex, ein Malerfürst, ihr den Krieg erklärt hat. Doch zusammen schafft es das Paar, ins Leben zurückzukehren, auch wenn beide weiter um ihre wirtschaftliche Existenz bangen müssen.

Faller wird unfreiwillig
zum privaten Ermittler

Doch dann wird Helen direkt vor ihrem Atelier von einem Auto erfasst. Der Fahrer flieht unerkannt und Helen stirbt noch auf der Straße. Faller zieht sich in seine Sportsbar zurück und droht, dem Alkohol zu verfallen. Erst als die junge Merle in seinem Stammlokal in Ehrenfeld auftaucht und ihn wegen ihrer spurlos verschwundenen Mutter Anna um Hilfe bittet, wendet sich das Blatt.

In Faller erwachen die Instinkte des Starreporters. Die Verschwundene kennt er gut, es war die Kollegin, die ihn nach New York begleitet hatte. Für ein Buch war sie einer großen Geschichte auf der Spur, mit der sie sich in Gefahr gebracht hat. Vor ihrem Verschwinden hatte sie sich noch an Fallers Freundin gewandt, die kurz später getötet wurde. Faller und Merle ist schnell klar, dass beide Fälle zusammenhängen.

Das Duo nimmt die Ermittlungen auf, auch wenn Faller sich eigentlich um einen wichtigen und lukrativen Auftrag kümmern sollte – die Firmengeschichte der Privatbank Wartenstein, deren Chef am Niedergang des Reporters massiv beteiligt war. Unterstützung bekommt das Duo von dem früheren Hauptkommissar Matthias Brasch, der seinen Job bei der Polizei verloren hat und der nun als Privatdetektiv sein Geld verdient. Auch von seiner alten Freundin, der Staatsanwältin Ulrike Behr, erhofft sich Faller Unterstützung.

Die Ermittlungen bleiben nicht lange unentdeckt. Ein albanischer Familienclan, der sein Geld mit illegalem Glücksspiel verdient, fühlt sich von Faller und Merle gestört und bedroht die beiden. Auch der Staatsschutz interessiert sich für die Fälle. Beeindrucken lässt sich Faller davon aber nicht und bringt damit sich und seine Begleiter in große Gefahr.

„Faller und der Pate von Köln“ ist der ersten Titel einer neuen Köln-Krimireihe von Reinhard Rohn. Bekannt wurde der Autor mit seinen Büchern um den Kölner Kommissar Jan Schiller. Jetzt schickt er einen neuen Protagonisten ins Rennen, der bei seinen Ermittlungen auch so manch altem Bekannten aus den Schiller-Krimis begegnet. So dauert es nicht lange, bis sich der Leser auch bei Faller wie zu Hause fühlt und ihn gerne bei seinen unkonventionellen Ermittlungen im herbstlichen Köln begleitet.

Reinhard Rohn: Faller und der Pate von Köln, Emons-Verlag, 288 Seiten, 14 Euro

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