Karneval Karnevalspräsident erwartet eine normale Saison für Geimpfte

Köln/Düsseldorf · Trotz schnell steigender Inzidenzen erwartet der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn eine in weiten Teilen vollwertige Karnevalssaison. „Selbst wenn die Inzidenzen in die Hunderte gehen sollten, heißt das nicht unbedingt, dass die Krankheitsverläufe weitreichende Einschränkungen für Geimpfte und Genesene rechtfertigen“, sagte Kuckelkorn.

 Nach einem Jahr Pause dürfen die Jecken am 11.11. wieder feiern. Dafür müssen sie aber geimpft oder genesen sein oder einen PCR-Test vorlegen.

Nach einem Jahr Pause dürfen die Jecken am 11.11. wieder feiern. Dafür müssen sie aber geimpft oder genesen sein oder einen PCR-Test vorlegen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die nordrhein-westfälische Landesregierung verfolge ganz klar die Linie, dass geimpfte Menschen keine Einschränkungen mehr erdulden sollten. Natürlich müsse die Einhaltung der Coronaregeln sichergestellt sein. Die Impfausweise müssten bei allen Veranstaltungen genau kontrolliert werden.

Für alle Veranstaltungen
gilt mindestens die 3Gplus-Regel

Das Festkomitee Kölner Karneval, an dessen Spitze Kuckelkorn steht, hat für Saalveranstaltungen die 3Gplus-Regel festgelegt, das heißt, Teilnehmer müssen geimpft oder genesen sein oder einen PCR-Test vorlegen. Veranstalter können immer darüber hinausgehen und zum Beispiel 2G (geimpft oder genesen) fordern.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) geht noch weiter und hat für alle Saalveranstaltungen 2G vorgeschrieben. Bei der Auftaktveranstaltung am 11.11., Hoppeditz-Erwachen, gilt ebenfalls 2G. Wie es beim Rosenmontagszug aussehen werde, könne man heute noch nicht absehen, sagte CC-Sprecher Hans-Peter Suchand. Generell könne man aber sagen: „Es finden alle größeren Veranstaltungen wie Bälle und Sitzungen statt.“

Karneval bedeute in der Saison 2021/22 die schrittweise Rückkehr zur Normalität, sagte Kuckelkorn. „Bisher hat der Staat für uns entschieden. Er hat geregelt, wie wir uns wann begegnen durften. Jetzt ist Eigenverantwortung gefragt. Und das ist nicht einfach.“

Gerade der organisierte Karneval könne die Menschen aber sehr gut an der Hand nehmen und wieder zusammenführen. „Die Veranstaltungen sind sehr gut durchdacht, die Hygienekonzepte erprobt“, versicherte Kuckelkorn. Zum Auftakt der neuen Karnevalssaison am 11.11. würden in Köln zum Beispiel Konzepte aus dem Fußball übernommen. Um langes Schlangestehen vor den eingezäunten Gebieten mit Bühnenprogramm zu vermeiden, seien mobile Teams unterwegs, die Vorab-Checks vornähmen und dann Bändchen verteilten.

Mehrere Gastronomen aus der Kölner Innenstadt haben angekündigt, am 11.11. nicht zu öffnen, da ihnen dies bei den steigenden Inzidenzen zu unsicher sei. Kuckelkorn sagte dazu, viele Wirte hätten sich auf eine 2G-Regel festgelegt. Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass dies am 11.11. mit der Gefahr einer Eskalation verbunden sei.

„Wenn ich eine Kneipe habe, die am 11.11. immer voll ist, dann habe ich da Stammgäste, die an diesem Tag unbedingt rein wollen, ob mit Impfausweis oder nicht. Da kann es dann mit zunehmendem Tagesverlauf ein Problem werden, so eine Tür zu halten. Davor haben viele Respekt.“ Dazu komme, dass der 11.11. ein solitärer Tag im Karneval sei. Schon vor Corona hätten einzelne Gastronomen gesagt, dass sich der Aufwand für sie für den einen Tag nicht lohne.

Unterm Strich freuten sich viele Menschen jetzt aber einfach riesig darauf, dass es endlich wieder losgehe, sagte Christoph Kuckelkorn. „Diese Menschen haben es satt, zuhause zu sitzen, die wollen auf die Straße. Für viele ist das ein Lebenselixier, die brauchen diese Auszeit. Und nach all den Entbehrungen der Coronazeit, vor allem auch den menschlichen Entbehrungen - das Fehlen von Gemeinschaftserlebnissen, auch von körperlicher Nähe -, haben sie das ganz starke Bedürfnis, jetzt mit aller Macht Karneval zu feiern.“

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