Karneval 2 „Jetzt ist mehr Eigenverantwortung gefragt“

Köln · „Wir haben ein Konzept für sicheres Feiern vorgelegt. Aber gerade jetzt ist bei den Menschen mehr Eigenverantwortung gefragt. Jeder muss entscheiden, ob er nach Köln zum Feiern kommen möchte oder, ob er damit noch ein Jahr warten will.

 Straßenkarneval wird mit der 2Gplus-Regel wieder möglich.

Straßenkarneval wird mit der 2Gplus-Regel wieder möglich.

Foto: dpa/Oliver Berg

Verhindern, dass Menschen zum Straßenkarneval in die Stadt kommen, können wir nicht“, sagt Stadtdirektorin Andrea Blome.

Zum neuen Konzept an Straßenkarneval gehört, dass alle Jecken, die zum Feiern im Straßenkarneval nach Köln kommen, genesen oder vollständig geimpft und zudem auch getestet oder geboostert sein müssen. Dabei wird das gesamte Stadtgebiet als Brauchtumszone ausgewiesen, wo diese 2Gplus-Regelung gilt. Beim Feiern in Innenräumen sind die Vorschriften noch strenger. Hier muss jeder Besucher einen aktuellen, negativen Corona-Test vorweisen. Dort wird es auch möglich sein, zu tanzen. Allerdings bleiben reine Tanzveranstaltungen auch weiter verboten.

Im Gegenzug zur 2Gplus-Regel wird ab dem 23. Februar, also dem Tag vor Weiberfastnacht, die Maskenpflicht in Fußgängerzonen, Plätzen und Einkaufsstraßen ausgesetzt. Ob sie später wieder eingeführt wird, ist derzeit noch offen. „Wir haben an Straßenkarneval ein deutlich erhöhtes Schutzniveau in der Stadt. Es geht aber jetzt in einer Zeit der anstehenden Lockerungen auch darum, dass Vorschriften angemessen und abgewogen sind“, begründet Blome die ausgesetzte Maskenpflicht. Man werde jetzt auch die neue Coronaschutzverordnung nach der Ministerpräsidentenkonferenz abwarten und das Geschehen über Straßenkarneval beobachten, heißt es vom Ordnungsamt. Bei privaten Veranstaltungen wie zum Beispiel am Tanzbrunnen gilt die Maskenpflicht weiter, wenn dies das jeweilige Sicherheitskonzept so vorsieht.

Das Amt wird an den jecken Tagen in Spitzenzeiten 160 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes auf die Straße schicken. Dazu kommen noch einmal 440 Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen, die die 2Gplus-Kontrollen mit übernehmen und die auch den Einlass in abgesperrte Zonen wie im Bereich der Zülpicher Straße kontrollieren. Zuständig sind diese zudem für die Durchsetzung des Glasverbots in den dafür ausgewiesenen Zonen. Zu den Unwägbarkeiten zählt laut Wolfgang Büscher, dem Leiter des Ordnungsamtes, dass man noch nicht genau weiß, ob es wegen Omikron noch größere Ausfälle beim Personal geben wird. Hier müsse man dann das Sicherheitskonzept notfalls entsprechend anpassen.

Um zu vermeiden, dass wie am Elften im Elften im Zülpicher Viertel Menschen unkontrolliert in die abgesperrte Zone gelangen, hat man die Absperrungen baulich verändert und die Einweisung der Kontrolleure konkreter gemacht. Anwohner und Gewerbetreibende werden vorab mit Bändchen ausgestattet. Sie kommen auch dann noch durch die Absperrungen, wenn die dahinter liegenden Feierzonen wegen Überfüllung geschlossen werden müssen. In den nicht abgesperrten Zonen wird die 2Gplus-Regel stichprobenartig kontrolliert, wie dies schon bei den Weihnachtsmärkten der Fall war. Die Kontrolleure werden durch Westen erkennbar sein.

Neu ist in diesem Jahr eine abgesperrte Arena für Veranstaltungen auf dem Alter Markt. Dort wird es eine Bühne sowie sechs überdachte Tribünen geben. Ein Verbund befreundeter Karnevalsgesellschaften hat sich für die Organisation zusammengetan. Pro Veranstaltung sind bis zu 750 Jecken zugelassen. Eine Maskenpflicht wird es nicht geben. Los geht es an Weiberfastnacht ab 9 Uhr mit den Altstädtern, die traditionell den Straßenkarneval eröffnen. Vor Ort sind wie gewohnt das Dreigestirn und die OB sowie Bands wie die Höhner oder die Funky Marys. Das Programm endet um 13 Uhr. Weiter geht es um 16 Uhr mit dem „Fest in Blau“ der Blauen Funken. Am Freitag bestreiten von 17 bis 21 Uhr Agrippinas Töchter die Arena. Am Samstag folgen die Nippeser Bürgerwehr mit der Willi-Ostermann-Gesellschaft und der Bürgergarde Blau-Gold mit dem neuen Format „Kölle alaaf!“ unter anderem mit Cat Ballou und den Bläck Fööss. Die Tickets kosten jeweils 36 Euro.

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