Kultur : Jahresschau: Das Alphabet der Kunst im Kolumba
Köln Nachhaltig Kunst zu präsentieren, ist für das Kölner Kolumba ein zentrales Anliegen. Das manifestiert sich auch darin, dass das Kunstmuseum des Erzbistums bei seinen Jahresausstellungen fast ausschließlich auf die eigene große Sammlung zurückgreift, was sowohl den finanziellen Aufwand reduziert als auch den ökologischen Fußabdruck deutlich minimiert.
„Wenn man seit mehr als 15 Jahren Ausstellungen aus dem eigenen Fundus erfindet, muss das nicht langweilig sein“, erklärt Museumsdirektor Stefan Kraus.
Die neue Jahresausstellung, die ab Freitag im Kolumba zu sehen ist, steht unter dem Titel „Wort Schrift Zeichen - das Alphabet der Kunst“. Schon im ersten Raum ist erkennbar, wie sich Zeichen im kulturellen Kontext verändern können. Das gilt auch für das mehr als 10.000 Jahre alte „Swastika“, was im Sanskrit „Glücksbringer“ bedeutet. Unter den Nationalsozialisten wird das „Hakenkreuz“ zum Symbol für den Terror und die brutale Diktatur. „Z“ ist eine Arbeit von Dorothee von Windheim aus dem Jahr 1974. Der Buchstabe wird heute im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als militärisches Symbol missbraucht.
„Im Anfang war das Wort“ heißt es zum Beginn des Johannesevangeliums in einer der komplexesten Denkfiguren der Welt, denn „das Wort war bei Gott und das Wort war Gott, ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ Der Evangelist formuliert so eine Ausschließlichkeit, die zum Widerspruch einlädt.