Spannung In Köln herrscht ein mörderisches Klima

Köln · Die Zeiten sind für den Musiker Magnus Meister in der Corona-Pandemie nicht gerade einfach. Auftritte mit der Band sind undenkbar und auch beim Gitarrenunterricht gibt es zumindest während der Lockdowns nicht viel zu tun.

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Foto: Verlag/Gmeiner

Auch Meisters Freundin Eliza leidet als freie Fotografin unter der Situation. Zum Glück hat Meister einen Zweijob in der Wirtschaftsdetektei seines Freundes Benno und kommt so über die Runden. Eine Herausforderung sind für das Paar zudem die stressigen Hochzeitsvorbereitung in einer Zeit, in der gemeinsames Feiern nicht unbedingt angesagt ist.

Dann schlägt auch noch eine Schulfreundin von Eliza Alarm: Maike ist extra aus Südafrika in ihre Heimatstadt zurückgekommen, um ihren Bruder Ben zu besuchen. Doch der erscheint nicht wie vereinbart zum Treffpunkt und ist auch sonst wie vom Erdboden verschluckt. Maike beauftragt Magnus als befreundeten Privatdetektiv damit, den Vermissten zu suchen.

Dabei trifft Meister zunächst auf dessen Kollegen im jungen Start-up „SolarBoost“ in Mülheim, die sich auf kleine Solaranlagen für den Hausgebrauch spezialisiert haben. Die Chefin ist eine so bekannte wie auch vermögende Umweltaktivistin. Dass der erfolgreiche Solarforscher Ben gerade bei diesem kleinen Unternehmen angeheuert hat, verwundert viele seiner Wissenschaftskollegen.

Ben scheint insgesamt ein ziemlich eigenwilliger Mensch zu sein, wie Meister bald herausfindet. Regelmäßig setzt er sich ab und ist dann auch schon mal zwei Monate auf dem berühmten Jakobsweg auf Tour. Mit seinem Vater, Geschäftsführer beim Kölner Energieversorger Rheinenergie, hat sich der promovierte Physiker zerstritten. Nur zu seiner Mutter hält er noch Kontakt. In seiner verlassenen Wohnung findet der Detektiv Hinweise darauf, dass Ben eine unbekannte Freundin hat. Auch bei der Sekretärin seines Unternehmens scheint der Vermisste auf viel Gegenliebe gestoßen zu sein.

Derweil muss Meister noch ganz andere Probleme in seinem Leben bewältigen. Sein Freund Benno will, dass er ihn für ein Jahr als Chef in der Detektei vertritt. Grund dafür ist, dass seine Frau Miriam als Polizistin zur Kripo zurückgekehrt ist und die kleine Tochter des Paars trotzdem versorgt sein will. Auch in der Band von Magnus gibt es Probleme – Gitarrist Nick ist pleite und bräuchte dringend finanzielle Unterstützung. Doch er ist zu stolz, um seine Bandkollegen um Geld zu bitten. Dazu kommt noch, dass Meisters Tochter Clara in Köln so dringend wie erfolglos eine Wohnung sucht. Auch hier sind Magnus gute Beziehungen gefragt.

Während die Vermisstensuche in Köln auf Hochtouren läuft, bekommt der Fall plötzlich eine neue Wendung. Im Königsforst wird ein Toter gefunden, der Ben ziemlich ähnlich sieht. Jetzt hat es Magnus plötzlich mit einem Mord zu tun.

Der neue Köln-Krimi um den Musiker und Privatdetektiv Magnus Meister ist ein spannender Thriller rund das Thema Klimaschutz und Solarenergie. Und es ist ein Fall, den der Protagonist unter den Vorzeichen von Corona lösen muss. Die Autorin Susanne Grulich findet auch bei ihrem vierten Meister-Krimi wieder die richtige Mischung zwischen Spannung, Humor und viel Lokalkolorit.

 

Susanne Grulich: Klima Colonia, Gmeiner Verlag, 350 Seiten, 12 Euro

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