Gürzenich-Orchester Gürzenich-Orchester verspricht eine Spielzeit der Höhepunkte

Köln · Eine Spielzeit der Höhepunkte verspricht das Programm des Gürzenich-Orchesters für die kommende Saison. Im Zentrum steht einerseits die Fortsetzung von François-Xavier Roths sinfonischem Zyklus „Bruckner, der Moderne“ mit den Sinfonien 3, 5 und 6, die immer einer Ur- oder deutschen Erstaufführung gegenübergestellt, die Auseinandersetzung mit Robert Schumanns Oratorium „Das Paradies und die Peri“ sowie der Fertigstellung der Schumann-Sinfonien-Einspielungen.

 Das Gürzenich-Orchester mit seinem Chefdirigenten Francois-Xavier Roth in der Kölner Philharmonie.

Das Gürzenich-Orchester mit seinem Chefdirigenten Francois-Xavier Roth in der Kölner Philharmonie.

Foto: Orchester/HOLGER-TALINSKI

Geboten wird ein vielseitiges Programm, das in dieser Saison immer wieder die menschliche Stimme ins Zentrum rückt.

„Gerade in der momentanen Zeit ist die verbindende Kraft der Musik wichtiger denn je. Musik hören und Musik machen: Das sind zwei Formen menschlichen Miteinanders, die Brücken bauen, Gemeinschaft stiften und Grenzen überwinden. Musik ist ein Symbol des Friedens. Gibt es etwas, das in diesen Tagen für die Welt wichtiger wäre?“, sagt Stefan Englert, Geschäftsführender Direktor des Gürzenich-Orchesters.

Junge Dirigenten und Neuentdeckungen

Arrivierte Gastkünstler wie der finnische Dirigent Sakari Oramo sowie Dirigent und Komponist George Benjamin werden ebenso zu Gast sein wie junge Dirigenten wie Joanna Mallwitz, Lorenzo Viotti und Pablo Heras-Casado. Zurückkehren werden Markus Stenz sowie Ehrendirigent Dmitrij Kitajenko.

Auch bei den Solisten mischen sich Wiederbegegnungen mit aufregenden Neuentdeckungen: Kristian Bezuidenhout, die Geigerinnen Alina Ibragimova und Veronika Eberle sowie Thomas Hampson und Mojca Erdmann sind nur einige von ihnen. Der finnische Geigen-Star Pekka Kuusisto lädt ein, den 100. Geburtstag György Ligetis zu feiern.

Der Cembalist Mahan Esfahani wird als Residenzkünstler der Saison 22/23 unter anderem in zwei Abonnementkonzerten mit Werken von Bohuslav Martinů und Miroslav Srnka zu erleben sein. Er ist einer der aufregendsten und vielseitigsten Künstler seiner Generation, gefeierter Interpret und Brückenbauer zwischen Stilen und Epochen. Mit unerschöpflicher Energie hat er das Cembalo nicht nur mit dem großen Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts nachhaltig im Konzertsaal etabliert, sondern es auch mutig und kreativ in die Gegenwart geführt.

Ein außergewöhnlicher Höhepunkt wird das Jubiläumskonzert im Oktober in Kooperation mit den Roten Funken und der Rheinischen Musikschule anlässlich des 200. Geburtstages des Traditionskorps sein. Das traditionelle Domkonzert des Gürzenich-Orchesters in Kooperation mit der Kölner Dommusik ist zugleich Bekenntnis zur engen Verbundenheit beider Institutionen – als auch ein Verweis auf die Tradition des Gürzenich-Orchesters, dessen Geschichte eng mit der Musikausübung im Kölner Dom und der Stadt verbunden ist. Wie immer ist der Eintritt zu diesem Konzert frei.

Ebenfalls Tradition ist das Festkonzert zur Saisoneröffnung. Das Benefizkonzert stellt sich in den Dienst der Initiative „Wir helfen“, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche engagiert. Zweimal gespielt wird das äußerst beliebte vorweihnachtliche Familienkonzert mit „Petterson und Findus“ kurz vor Weihnachten. Das inszenierte Konzert verbindet die bekannte Geschichte „Morgen, Findus, wird’s was geben“ von Sven Nordqvist mit Musik von Brahms, Mozart und Grieg in einer Fassung von Philipp Matthias Kaufmann.

Ein weiterer Beitrag zur musikalischen Einstimmung auf das Fest ist ein Wunschzettelkonzert: Im Vorfeld kann das Publikum selbst aus einer Liste Lieblingsstücke auswählen, die dann im Konzert erklingen. Auch Mitsingen ist bei diesem Konzert erwünscht.

Auch die Reihe der Kammerkonzerte, die Musiker des Gürzenich-Orchesters mit Leidenschaft und Engagement gestalten, überrascht mit vielen Repertoire-Neuentdeckungen: Kompositionen von Johann Wilhelm Wilms und Ferdinand Hiller schlagen Brücken zur musikalischen Topographie des Rheinlands und zur Geschichte des Gürzenich-Orchesters. Karl Weigls Kammermusik legt Zeugnis von einem großartigen Komponisten ab, der heute fast vergessen ist. Aber auch bislang zu wenig bekannte Komponistinnen wie Caroline Shaw oder ihre britische Kollegin Madeleine Dring machen die Kammerkonzerte bekannt.

Zum Selbstverständnis des Gürzenich-Orchesters gehört es auch, ambitionierten Hobby-Instrumentalisten die Gelegenheit zum aktiven Mitwirken zu geben. Denn das Orchester ist fest in der Kölner Bürgerschaft verwurzelt, möchte Grenzen überwinden und Menschen zusammenführen. Das wird möglich im Kölner Bürgerorchester, einer Herzensangelegenheit von Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth.

Es bietet unter seiner Leitung die Möglichkeit, zusammen mit Musikern des Gürzenich-Orchesters ein sinfonisches Programm zu erarbeiten und dabei das Glücksgefühl gemeinsamen Musizierens zu erleben. Nach dem großen Erfolg der ersten Bürgerorchester-Konzerte ist ein drittes Projekt mit einem anspruchsvollen Programm in Vorbereitung.

Auch für Kölner, die gerne singen, gibt es in der neuen Saison ein attraktives Forum: Ein Bürgerchor wird an der Aufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie im Festkonzert des Gürzenich-Orchesters beteiligt sein und aktiv an der Gestaltung eines Weihnachtskonzertes mitwirken. Das gesamte Programm gibt es unter:

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