Prozess in Köln Frauenarzt soll Patientinnen missbraucht haben

Köln. Ein Frauenarzt, der mehrere Patientinnen in seiner Praxis sexuell missbraucht haben soll, steht seit Dienstag in einem Strafprozess vor dem Kölner Landgericht. Der Mediziner habe Handlungen im Intimbereiche von vier Frauen vorgenommen in der Absicht, „sich sexuell zu stimulieren“, hieß es bei der Verlesung der Anklage.

Seit gut drei Jahren darf der Angeklagte nicht mehr praktizieren.

Seit gut drei Jahren darf der Angeklagte nicht mehr praktizieren.

Foto: Henning Kaiser

Der Arzt aus dem bergischen Odenthal in der Nähe von Köln habe das Vertrauensverhältnis zu seinen Patientinnen ausgenutzt.

Der heute 63-Jährige soll unter einem Vorwand etwa Cremes im Intimbereich einmassiert oder auch mit seinem Finger eine angebliche Anal-Untersuchung durchgeführt haben. In eine auf dem Bauch liegende Patientin drang er laut Anklage ein. Der Mediziner habe stets dafür gesorgt, dass keine Arzthelferin anwesend war. Der Anklagte darf seit Ende 2013 seinen Beruf nicht ausüben, seine Approbation ruht. Mehrere Frauen sollen als Zeuginnen gehört werden, einige treten auch als Nebenklägerinnen auf. Die Anklageseite betonte, für die Patientinnen sei das Erlebte schwer belastend, eine Frau befinde sich in psychologischer Behandlung.

Der Prozess wurde schon nach knapp einer Stunde unterbrochen, weil Verteidigerin Kerstin Fabian die Besetzung der Strafkammer beanstandete. Im Anschluss sagte sie der dpa, ihr Mandant weise die Vorwürfe zurück. dpa

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