Karneval Fahrplan für die jecken Tage

Köln · Heute beginnt der Straßenkarneval in Köln. Nach den Wetterprognosen wird es wohl kühler und unbeständiger. Hier ein Überblick über Umzüge, Biwaks und Freiluftsitzungen.

 Zugweg Köln

Zugweg Köln

Foto: grhi

Ob auf dem Heumarkt, in der Südstadt oder vor dem Dom – ab heute kommt der Karneval endlich von den Sälen auf die Straße. Bis Aschermittwoch wird in Köln fast rund um die Uhr gefeiert. Hier ein den Überblick über das jecke Treiben.

Weiberfastnacht: Kühler und unbeständiger soll es heute am Vormittag zum Auftakt des Straßenkarnevals in Köln sein, wenn sich die Jecken zur großen Freiluftparty in der Altstadt treffen. Los geht das Programm der Altstädter bereits um 9.40 Uhr. Dann können sich die Karnevalisten warm schunkeln und singen. Gefeiert wird auf dem Heu- und dem Alter Markt. Den offiziellen Startschuss des Straßenkarnevals gibt es um 11.11 Uhr mit OB Henriette Reker, und dem Dreigestirn. Gegen 13.30 Uhr beginnt an der Severinstorburg in der Südstadt das historische Spiel um Jan und Griet mit anschließendem Zug bis zum Alter Markt. Es ist der erste Umzug des Straßenkarnevals in diesem Jahr. Gefeiert wird auch in den Veedeln so beispielsweise ab 9.11 Uhr auf dem Wilhelmsplatz in Nippes oder ab 11 Uhr auf dem Vorplatz von St. Heribert in Deutz und auf dem Wiener Platz in Mülheim. Noch früher ist der Bellejeck unterwegs, um die Narren zu wecken. Er zieht gegen 8 Uhr vom Hauptbahnhof zur Hofburg im Dorint-Hotel. Dabei weckt der Bellejeck in diesem Jahr seinen Vorgänger, der Bauer im Dreigestirn ist. Gefeiert wird außerdem ab 11.11 Uhr mit Radio Köln am Tanzbrunnen und ab 18 Uhr beim Fest in Blau im Gürzenich. In der Altstadt sowie im Zülpicher Viertel gilt wieder das Glasverbot.

Karnevalsfreitag: Um 17.45 Uhr beginnt der Sternmarsch der Veedelsvereine auf den Alter Markt. In 44 Gruppen erreichen die 1400 Jecken aus vier Richtungen kommend die Altstadt. Die ersten werden gegen 18 Uhr am Alter Markt erwartet. Dort gibt es ein Musikprogramm mit bekannten Kölner Bands wie die Paveier, Brings und die Bläck Fööss. Auch das Dreigestirn wird vor Ort sein. Wer dies von den Tribünen am Alter Markt erleben möchte, sollte frühzeitig vor Ort sein, um noch einen Platz zu bekommen.

Karnevalssamstag: Los geht es am Samstag mit dem großen Biwak der Roten Funken auf dem Neumarkt. Dort werden ab 10.30 Uhr viele Traditionskorps und musikalische Gäste und natürlich auch das Dreigestirn erwartet. Gekauft werden kann die sogenannte Funkenstange, ein Kölschglas, das während der Veranstaltung immer wieder kostenlos aufgefüllt werden kann. Legendär ist auch die Ähzesupp als Stärkung für die Jecken. Am Samstag gibt es bereits in vielen Stadtteilen Veedelszöch, so in Ossendorf ab 14 Uhr, in Wahn ab 13 Uhr oder in Buchforst ebenfalls ab 13 Uhr. Der Geisterzug findet wie gewohnt am Samstagabend statt, und zwar unter dem Motto „„Kölle kritt dr Kollaps – mieh Platz för Rädcher““. Der Veranstalter Ähzebär un Ko erwartet für den Geisterzug, der nach der Anti-Kriegs-Demo auf Rosenmontag 1991 zum 26. Mal durch Köln ziehen wird, 2500 aktive Teilnehmer und mehrere tausend Zuschauer am Zugweg. Mehrere Musikgruppen haben ihre Teilnahme angekündigt und werden für stimmungsvolle Akzente im Zug sorgen. Los geht der Zug um 19 Uhr an der Herbert-Lewin-Straße in Lindenthal und erreicht gegen 22.30 Uhr die Ecke Neuenhöfer Alle/Berrenrather Straße in Sülz, wo der Zug auch endet.

Karnevalssonntag: Die Schull- un Veedelszöch starten am Sonntag um 11.11 Uhr am Chlodwigplatz. Über die Altstadt und den Dom geht es zur Mohrenstraße, wo sich der Zug auflöst. Über 50 Schulen und rund 50 Veedelsvereine werden mit insgesamt mehr als 7200 Aktiven durch die Innenstadt ziehen - das bedeutet für die Zöch, die es seit 1952 gibt, wieder eine starke Beteiligung. Einen besonderen Moment wird es in diesem Jahr an der Einsturzstelle des Stadtarchivs geben - der Sonntag ist der Jahrestag des Unglücks. Der Zug wird für einen Moment angehalten und mit einer Rede und einer Tanzdarbietung wird den Opfern gedacht. Bei den Veedelszöch beteiligen sich 57 Vereine in 54 Gruppen, darunter sind sieben erstmals im Zoch dabei. Bei den Schullzöch sind es 53 Schulen mit 3800 Aktiven, drei Schulen mehr als im Vorjahr. Am Start sind alle Schulformen. Neben 14 externen Kapellen stellen die Vereine 200 und die Schulen 580 Musiker im Zug. Darunter sind viele Samba-Gruppen. Dabei wird der gleiche Weg genommen wie beim großen Zoch am Montag. Die meisten Teilnehmer haben monatelang an ihren Kostümen gebastelt, die zum Schönsten gehören, was der kölsche Karneval zu bieten hat. Eine Jury bewertet die Gruppen der Veedelszöch, die drei Sieger dürfen beim Rosenmontagszug mitlaufen. Für das kommende Jahr suchen die Organisatoren noch nach ehrenamtlichen Helfern. Erstmals wird bei den Schull- un Veedelszöch auf zwei Tribünen am Heumarkt die Zugmoderation in Gebärdensprache übersetzt, so dass auch die 50 Gehörlosen vor Ort alle Infos zum Zug bekommen können.

Rosenmontag: Der Zoch startet um 10 Uhr ebenfalls in der Südstadt am Chlodwigplatz und begibt sich auf den 7,5 Kilometer langen Weg durch die Kölner Innenstadt. An der Spitze sind traditionell die Kölschen Funkentöter, das Traditionskorps der Berufsfeuerwehr. Unterwegs auf der Strecke sind mehr als 12 000 Teilnehmern. Dreieinhalb Stunden dauert es, bis der Zoch vorbeigezogen ist. Erst am späteren Nachmittag kommen die letzten Teilnehmer am Dom an. Auch beim Zoch gilt wieder wie in den vergangenen Jahren das Glasverbot.

Karnevalsdienstag: Bevor die Nubbel in den Kneipen der Stadtteile brennen, gibt es noch einige große Veedelszöch, so in Sülz, der Südstadt und Nippes ab 13 Uhr, in Ehrenfeld ab 13.45 Uhr sowie in Deutz und Mülheim ab 14 Uhr. Im Brauhaus Sion in der Altstadt treffen sich ab 20 Uhr die Narren zur Nubbelverbrennung mit Jürgen Becker.

Internet: Weitere Informationen zum Straßenkarneval in Köln finden sich online unter der folgenden Webadresse des Festkomitees:

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