Musik Erinnerung an jede Treppenstufe beim langen Aufstieg im Domturm

Köln · Wenn der frühere Hollies-Sänger Peter Howarth sich an Köln erinnert, ist ein ziemlich sportliches Abenteuer besonders präsent: „Mein Sohn wollte gerne auf den Domturm hinauf. Das haben wir dann auch gemeinsam gemacht.

 Frontm3n: Peter Howarth, Pete Lincoln und Mick Wilson (v.l.) bei ihrem Besuch in Köln am Zülpicher Plaz.

Frontm3n: Peter Howarth, Pete Lincoln und Mick Wilson (v.l.) bei ihrem Besuch in Köln am Zülpicher Plaz.

Foto: step/Eppinger

Aber ich hätte nie gedacht, dass die Kathedrale so hoch ist und der Aufgang so viele Stufen hat. Jede einzelne ist mir in Erinnerung geblieben. Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater“, berichtet der Brite noch immer sichtlich beeindruckt vom Kölner Wahrzeichen.

Zusammen mit seinen beiden Kollegen Mick Wilson (10cc) und Pete Lincoln (Sweet, Sailor) bildet er das Trio Frontm3n. Dieses war mit fast 60 Konzerten von November 2019 bis zum Februar 2020 in Ländern wie Neuseeland, Australien, Irland, Schweden, Dänemark und Deutschland unterwegs. „Die Tour war ein echtes Momentum. Alles wurde immer größer. Auch in Hamburg und Stuttgart standen wir in ausverkauften Hallen auf der Bühne. Das gemeinsame Projekt hat sich prächtig entwickelt“, sagt Mick Wilson.

„Es ist eine gute Zeit
für ein Livealbum“

Um diese besondere Tour in Erinnerung zu halten, kommt am 11. September das Livealbum „Up Close“ von Frontm3n in die Regale. Für dieses wurden zwei unvergessliche Konzertabende im Berliner Admiralspalast und in Halle an der Saale aufgezeichnet. Das Trio konnte damals sein deutsches Publikum begeistern und präsentierte diesem mit Eric Martin (Vioce of Mr. Big) einen außergewöhnlichen Gast auf der Bühne. Ebenfalls am Start als Specialguest des Trios war Nevio Passaro.

Daraus ist ein zweistündiger Konzertfilm entstanden, der in der DVD und Blu-ray-Version auch die 100-minütige Dokumentation „Behind the Curtain“ enthält. Als Zugabe gibt es Interviews und Einblicke in das Backstage-Leben der englischen Band. „Behind the Curtain“ begleitet die Band von ihrer Gründung 2016 bis heute. „Jetzt in der Corona-Zeit mit so einem Livealbum an den Start zu gehen, ist das beste, was einer Band passieren kann. Denn Konzerte wie damals sind im Moment nicht möglich“, erklärt Pete Lincoln.

Die Termine für die Promotion für das neue Livealbum wie beim Besuch des Kölner Rock Pits in dieser Woche sind die ersten öffentlichen Auftritte für die drei Bandmitglieder seit dem Lockdown in der Corona-Krise. „Es war einfach unmöglich, etwas zu machen. Aber wir wollten jetzt unbedingt das Album und die DVD herausbringen und dafür Werbung machen. Wir möchten zeigen, dass wir noch da sind und dass es mit Frontm3n weitergeht. Es geht jetzt auch darum, positive Zeichen zu setzen“, sagt Lincoln.

Und die drei Musiker blicken weiter nach vorne: „Wir arbeiten gerade an unserem neuen Studioalbum. Die meisten Songs sind fertig geschrieben und zum Teil auch schon aufgenommen. Es gibt richtig gute neue Songs, aber auch neue Coverversionen, von den Bands, bei denen wir als Sänger auf der Bühne gestanden sind. So kommt Alte und Neues hier perfekt zusammen“, freut sich Wilson.

Für Anfang kommenden Jahres ist eine Tour geplant, die Frontm3n auch wieder zurück nach Deutschland führen soll. „Wir sind positiv eingestellt und hoffen, dass alles funktionieren wird. Sonst hätten wir zwangsweise einen extralangen Weihnachturlaub, was keiner von uns möchte“, betont Howarth. Am 10. Januar gibt es ein Konzert im Kölner Gloria an der Apostelnstraße. „Das ist ein großartiges, kleines Theater, das wir lieben. Wir mögen Köln, weil wir dort immer ein gutes Feedback der Fans hatten. Deutschland ist unser Hauptmarkt. Hier sind wir mit dem Projekt Frontm3n gestart. Die Deutschen sind sehr offen für neue Projekte, lieben Livemusik und begeistern sich gleichermaßen für verschiedene Stilrichtungen vom Schlager über den Rock bis zum Jazz. Das ist in Großbritannien nicht immer so der Fall“, sagt Lincoln, der in Köln auch gerne am Rhein spazieren geht.

www.frontm3n.de

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