Gesellschaft : Engagement: Elf Frauen und ein Mann packen es an
Köln Schon in ihrer ursprünglichen Heimat Iran lernte Emitis Pohl, wie wichtig Hilfe für Frauen in Not sein kann: „Zu meiner Mutter kamen immer wieder Frauen, die über ihre Lebenssituation klagten. Sie waren verlassen, betrogen und misshandelt worden.
Viele hatte nicht die Mittel, um ihre Kinder großzuziehen. Die Frauen waren verzweifelt“, erinnert sich die erfolgreiche Kölner Unternehmerin.
Mit 13 Jahren kam sie als unbegleitetes Flüchtlingskind vom Iran nach Deutschland, wo ihre Großmutter nach der Flucht schon eine neue Heimat gefunden hatte. „Ohne starke Mentoren und Vorbilder wäre ich nicht das geworden, was ich heute bin. Meine Großmutter war meine wichtigste Mentorin. Sie war geschieden, hatte drei Kinder und war alleinerziehend. In den 70er Jahren engagierte sie sich Iran politisch für die Rechte von Frauen. Sie war eine sehr selbstbewusste Frau, die mir Ihre Stärke vorgelebt hat.“
Emitis Pohl war 16 Jahre lang die Chefin einer namhaften Werbeagentur in Köln, die sie selbst aufgebaut hat. Diese hat sie nun abgegeben und mit der Gründung eines Vereins, der sozial benachteiligte Frauen unterstützt, ihren Lebenstraum verwirklicht. „Ich bin selbst als Flüchtlingskind einen steinigen Weg gegangen. Es ist mir deshalb ein Herzensanliegen, Frauen in schwierigen Situationen das zurückzugeben, was ich selbst als Unterstützung erfahren habe.“