Karneval 2 Eine gründliche Rasur für die kölsche Jungfrau

Köln · Das Dreigestirn zieht am Sonntagabend stimmungsvoll mit einen Fackelzug in seine Hofburg ein.

 Zuerst durfte das Kinderdreigestirn ran an den Bart der Jungfrau.

Zuerst durfte das Kinderdreigestirn ran an den Bart der Jungfrau.

Foto: step/Eppinger

„Ich habe schon öfters mal einen Dreitagebart. Für diese Aktion habe ich mir den Bart aber seit der Hochzeit meiner Tochter am 14. Dezember stehen lassen. Jetzt bin ich froh, wenn er ab kommt“, sagt Schumacher. Gesammelt wurde im Ostermann-Saal für das soziale Sessionsprojekt des designierten Dreigestirns. „Wir investieren das gesammelte Geld in einen Wagen, auf dem Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam an Rosenmontag mitfahren können. So können Menschen, die sonst dazu keine Möglichkeit gehabt haben, dieses Glück miterleben“, erklärt der designierte Prinz Christian II. Die Rasur der Jungfrau sei der Startpunkt für dieses Projekt.

Die ersten, die mit kleinen Trockenrasierern unter dem so kritischen wie fachkundigen Blick des Hoffriseurs an den jungfräulichen Bart ran durften, waren der Bauer und die Jungfrau des Kinderdreigestirns. Ihnen folgten Prinz Christian und Bauer Frank. Danach kamen Freunde und Familien, allen voran die Frau und die Tochter von Ralf Schumacher. Für jedes kleine Stück Bart, das an diesem Nachmittag verschwand, gab es eine Spende ans Dreigestirn. Insgesamt kamen so 7000 Euro zusammen.

Am Sonntagabend kam für das gesamte Dreigestirn der nächste wichtige Programmpunkt. Erstmals an einem Sonntag zogen die designierten Narrenherrscher in ihre Hofburg im Dorint Hotel am Heumarkt ein. Dort werden sie bis zum Sessionsende residieren und zu ihren vielen Auftritten in der Stadt fahren. Der wichtigste Programmpunkt in dieser Woche, die Prinzenproklamation am Freitagabend im benachbarten Gürzenich ist aber zu Fuß zu erreichen.

Viele Jecken fanden
sich am Zugweg ein

Gestartet wurde der erste große Umzug des Jahres am Sonntag stimmungsvoll mit Fackeln auf dem Chlodwigplatz in der Südstadt, wo sich Prinz, Bauer und Jungfrau mit ihrem großen Gefolge trafen. Für das Dreigestirn ging es mit der Pferdekutsche über die Severinsstraße, den Waidmarkt und die Hohe Straße zur Hofburg. Dort säumten viele Jecken den Weg und jubelten ihrem neuen Dreigestirn zu. Zum Start läuteten extra die Kirchenglocken von St. Severin. Auf Höhe der Stadtbahn-Haltestelle Severinsstraße stand der Treue Husar für das Dreigestirn Spalier.

Die drei gehören dem Reiterkorps Jan von Werth an, das natürlich mit vielen Aktiven zum Teil zu Pferd ihr erstes Trifolium seit vielen Jahren zum Heumarkt begleitete. Auch viele Vertreter anderer Traditionskorps und Karnevalsgesellschaften wie die Colombinen, die Stattgarde und die Fidelen Kölschen hatten zum Einzug in die Hofburg Abordnungen geschickt. Unter den 19 Gruppen waren auch Vereine aus Eschweiler, Hürth und Bergheim. Das Kinderdreigestirn war mit einer eigenen Elektrokutsche in der Südstadt unterwegs.

In der Hofburg wurde das Dreigestirn von Hoteldirektor Frank Schönherr, dem Herbergsvater, und von Dirk Iserlohe von der Dorint-Gruppe sowie den Mitarbeitern in Empfang genommen.

Von ihm bekamen Prinz, Bauer und Jungfrau mit ihrer Equipe die Schlüssel für ihr neues Refugium mitten in der Stadt überreicht. Als Aufgabe mussten die drei zuvor ein Pittermännchen erfolgreich anzapfen, was dem Trio natürlich ganz entspannt gelang. Für ihr soziales Projekt überreichten die Dorint-Vertreter einen Scheck in Höhe von 11.111,11 Euro.

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